Establishment will Dissidenten zum Schweigen bringen

Nach der Festnahme von zwei Pro-Demokratie-Aktivisten und Protestführer hat sich die Zahl der Teilnehmer auf den Demonstrationen gegen die Regierung in Bangkok deutlich erhöht. Foto: epa/Rungroj Yongrit
Nach der Festnahme von zwei Pro-Demokratie-Aktivisten und Protestführer hat sich die Zahl der Teilnehmer auf den Demonstrationen gegen die Regierung in Bangkok deutlich erhöht. Foto: epa/Rungroj Yongrit

BANGKOK: Akademiker und Oppositionspolitiker haben das politische Establishments davor gewarnt, sich die Forderungen der pro-demokratischen Demonstranten zu eigen zu machen und sich zu reformieren, um eine Verschärfung des gegenwärtigen Konflikts zu verhindern.

Die Verhaftung und Freilassung wichtiger Protestführer sei eine Einschüchterungstaktik der vom Militär unterstützten Regierung, die darauf abziele, die Dynamik der pro-demokratischen Proteste zu verlangsamen, sagte Titipol Phakdeewanich, Dekan der Fakultät für Politikwissenschaften an der Ubon-Rathchathani-Universität, gegenüber der „Nation“. „Das politische Establishment könnte politische Propaganda nicht länger als wirksames Mittel einsetzen, um Dissidenten zum Schweigen zu bringen, da die Menschen Zugang zu mehr Informationen hätten", erklärte er.

Die von Jugendlichen geführten Demonstranten fordern, dass die Regierung das Parlament auflöst, mit der Einschüchterung der Menschen aufhört und die Verfassung neu schreibt. Nach den Protestversammlungen in der Innenstadt von Bangkok am Samstagabend und in anderen Provinzen planen die Demonstranten für den 16. August eine große Kundgebung am Demokratie-Denkmal in Bangkok. Der gegenwärtige Protest hat Ähnlichkeit mit dem ersten Studentenaufstand 1973 sowie mit dem Aufstand im Mai 1992.

Politiker auf Regierungsseite, wie Suporn Atthawong, Vizeminister im Büro des Premierministers, haben sich gegen die geplante Kundgebung am 16. August ausgesprochen. Suporn argumentierte, Premierminister Prayut Chan-o-cha habe bereits versprochen, die Verfassung zu ändern.

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