Die üblichen Parfums, Schokoladen und Salatkräuter sind bereits eingekauft, am Mittwoch geht es zurück nach Thailand – ich freue mich auf die Rückkehr.
Bereits das vergangene Wochenende empfand ich so etwas wie Heimweh – nach zwei schönen Sommermonaten in Europa. Da war ich am Thai Food & Culture Festival in Bülach. Vor allem die vielen Thai-Speisen ließen so etwas wie akuten Stalldrang aufkommen. Und ein letzter Ausflug führte mich dieses Wochenende noch nach Konstanz.
Nochmals das 9-Euro-Ticket nutzen
Ich fuhr mit dem Zug am Rheinfall vorbei nach Schaffhausen, die dortige Altstadt ist immer einen Besuch wert. Dann mit Umsteigen in Singen nach Konstanz (gratis auf deutscher Seite dank des 9-Euro-Tickets, auf Schweizer Seite kosteten die Anschlusszüge zu meinen bestehenden Abonnements allein 11 Franken bei diesem Ausflug), bei der Deutschen Bahn herrscht – anders als bei der SBB – immer noch Maskenzwang. Hübsche Altstadt auch in Konstanz, nochmals Pfifferlinge mit Rahmsauce an Nudeln in einem einladenden Lokal mit der in Deutschland gewohnt freundlichen Bedienung. Dazu ein alkoholfreies Weizenbier.
Ich vertrage seit kurzem Alkohol ganz schlecht, auch in kleinen Mengen. Ich bin deshalb – hoffentlich vorübergehend – auf alkoholfreies Bier übergegangen. Und es ist erstaunlich, wie viele Sorten oder Marken es davon heute in Europa gibt. Sowohl in Frankreich als auch Italien gibt es Bier „ohne“ eigentlich überall, in Deutschland sehr häufig mehrere Marken im selben Lokal.
Natürlich ist das Trinken von Bier ohne Alkohol ein wenig wie Duschen ohne Wasser. Immerhin löscht es aber den Durst fast zuverlässiger als das echte Gebräu, und man kann wirklich Unmengen davon trinken, ohne je negativ aufzufallen, Streit zu suchen, ins Torkeln zu geraten und womöglich den Kopf anzuschlagen. Ja, selbst zum Frühstück kann man es bestellen, ohne dass man schief angesehen wird. Es verursacht – soweit bekannt – keine Leberschäden und keine Unfälle im Straßenverkehr. Dass es der Geselligkeit allerdings besonders zuträglich wäre oder allgemein euphorisch wirkt, konnte bislang auch noch nicht beobachtet werden. Die Konsumenten von alkoholfreiem Bier zeichnen sich überhaupt durch eine gewisse Nüchternheit aus.
Alkoholfreier Wein und Schnaps…
Zufällig habe ich in der Zürcher Migros-Filiale am Kreuzplatz eine ganze Batterie von Alkoholika entdeckt, die in Tat und Wahrheit null-prozentig sind. Es gibt da alkoholfreien Gin ebenso wie Martini, Rotwein, Rosé und Weißwein, neben Bieren aus aller Herren Länder. Die Flasche „Schnaps ohne“ war mir bei einem Preis von 23 Franken die Flasche allerdings zu teuer. Den Martini hingegen habe ich probiert, schmeckt echt prima, die Flasche relativ rasch geleert (gemixt mit Orangensaft und ganz ohne einen Kater einzufangen). Auch eine Flasche Weißwein habe ich bei Migros käuflich erworben, sachgerecht im Eisschrank gekühlt und schließlich degustiert (nicht aber dekantiert): Absolut untrinkbar! Abscheulich! Säure pur!
Im Odeon, meinem Stammlokal, haben die Barhocker und Sofas neue Überzüge bekommen. Es gibt zwei alkoholfreie Biere zur Auswahl. Außerdem gibt es vegetarisches Beefsteak-Tartar, neben dem tierischen. Hunde, die mit Herrchen oder Frauchen auf Besuch kommen, erhalten – das ist keine Schnapsidee – einen Napf mit alkoholfreiem Wasser. Bald kann man in der Schweiz nur noch kalt duschen. Putins Schergen morden weiter. Winnetou weint.
Es ist offenbar höchste Zeit nach Thailand zurückzukehren.
Hans Fritschi, Jahrgang 1957, ist ehemaliger Journalist und Buchautor, er lebt seit 1991 in Thailand. Mehrere Monate des Jahres reist er in der Welt herum, den Rest verbringt der Hobbygärtner in Pattaya und Nong Khai. Falls Sie Fragen und Anregungen an unseren Gartenkolumnisten haben, oder seinen Garten mal anschauen möchten, schicken Sie ihm eine E-Mail an oder besuchen Sie die Dicovery Garden Webseite oder Facebook. Für unterhaltsame und interessante Gartengeschichten in Bild und Ton besuchen Sie Hans Fritschis YouTube-Kanal – Teilen, Liken & Abonnieren erwünscht!