Erzwungene Technologietransfers: EU weitet Klage gegen China aus

Foto: epa/Georges Boulougouris
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BRÜSSEL (dpa) - Die EU weitet ein bei der Welthandelsorganisation (WTO) laufendes Klageverfahren gegen von China erzwungene Technologietransfers aus. «Wir können nicht tolerieren, dass Unternehmen aus der EU wertvolle Technologie aus der Hand geben müssen, wenn sie in China investieren wollen», erklärte EU-Handelskommissarion Cecilia Malmström am Donnerstag. Dies verstoße ganz klar gegen Regeln, die China bei seinem Beitritt zur WTO akzeptiert habe.

Konkret geht es bei der Ausweitung des Klageverfahrens um chinesische Gesetze, die Investitionen in den Bereichen Elektroautos und Biotechnologie regeln. Zudem werden Genehmigungsverfahren für sektorübergreifende Gemeinschaftsunternehmen angefochten. Diese sehen unter anderem vor, dass europäische Unternehmen sich nur dann mit chinesischen Partnern zusammentun können, wenn sie ihnen Zugriff auf ihre Technologien gewähren.

Das Klageverfahren zum Schutz des geistigen Eigentums europäischer Unternehmen war von der EU-Kommission am 1. Juni gestartet worden. Es sieht vor, dass es nun erst einmal Gespräche zwischen den Streitparteien gibt. Wenn dabei keine gütliche Einigung zustande kommt, müssen unabhängige Streitschlichter über den Fall entscheiden.

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Leserkommentare

Vom 11. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

theo kleine 21.12.18 15:44
Technik Klau war schon seit jeher Staatsraison
Die blauäugige Naivität unserer Politiker und Konzern Bosse schreit schon jahrzehntelang zum Himmel.
Ohne Technik Klau vertraglich zugesichert und Ein-Kind Politik wäre China noch immer ein Entwicklungsland und nicht bald die wirtschaftliche Nummer 1.
Das letzte Beispiel dafür ist unter Wirtschaftsminister Gabriel der Verkauf von Skuta robotronics an China.