NEU DELHI (dpa) - Indische Behörden haben einen ersten Fall einer gefährlichen Nipah-Infektion in diesem Jahr gemeldet.
Bei dem Erkrankten handele es sich um einen 23-jährigen Studenten im südlichen Bundesstaat Kerala, hieß es am Dienstag. Laut Medienberichten gelten vier der rund 80 Menschen, die mit ihm zuletzt in Kontakt waren, als Verdachtsfälle, nachdem sie über Fieber klagten. Sie stünden unter Quarantäne. Im vergangenen Jahr waren bei einem Ausbruch in Kerala mehr als zehn Menschen an dem Erreger gestorben.
Ein Team sei nach Kerala geschickt worden, um dort Flughunde auf das Virus zu testen, teilte Indiens Gesundheitsminister Harsh Vardhan mit. Sie sind nach Informationen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die natürlichen Wirte des Nipah-Virus, an dem auch Tiere schwer erkranken können.
Der Erreger kann bei Menschen Fieber, Atemwegserkrankungen und tödliche Hirnhautentzündungen verursachen. Es gibt weder eine Impfung noch eine wirkungsvolle Behandlung. Die Sterblichkeitsrate bei bisherigen Ausbrüchen - alle in Südasien - lag laut WHO zwischen 9 und 100 Prozent. Das Nipah-Virus wurde erstmals im Jahr 1998 in Malaysia nachgewiesen. Es gehört nach Ansicht der WHO zu den Erregern, die am dringendsten erforscht werden müssen, weil sie die öffentliche Gesundheit gefährden.
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