Ermittlungen wegen Olympia-Vergabe

Japans NOK-Chef beteuert Unschuld

Foto: epa/Kimimasa Mayama
Foto: epa/Kimimasa Mayama

TOKIO (dpa) - Keine Fragen bitte! Tsunekazu Takeda hat als Präsident des Nationalen Olympischen Komitees von Japan in einer siebenminütigen Rede vor hunderten Journalisten die Korruptionsvorwürfe rund um die Vergabe der Olympischen Spiele 2020 an Tokio zurückgewiesen. «Ich möchte die Anschuldigungen klären und werde vollumfänglich mit den französischen Behörden kooperieren», sagte Takeda, der allerdings keine Fragen beantworten wollte.

Hintergrund ist die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens der französischen Justiz gegen Takeda wegen Korruptionsverdacht. Dabei geht es um eine Zahlung in Höhe von zwei Millionen Dollar an die in Singapur ansässige Beraterfirma Black Tidings. Diese soll wiederum in Verbindung zum einst mächtigen Ex-Leichtathletik-Weltverbandspräsidenten Lamine Diack gestanden haben. Der Senegalese war 2015 nach Ermittlungen wegen Geldwäsche und Bestechlichkeit gestürzt, in Afrika galt Diack als sehr einflussreich.

Er habe die finale Unterschrift unter den Kontrakt gesetzt, aber in den vorherigen Prozess sei er nicht involviert gewesen. Es habe keinen Grund gegeben, den Deal in Frage zu stellen, betonte Takeda, der ein entfernter Angehöriger der japanischen Königsfamilie ist. Der 71 Jahre alte Funktionär gehörte damals in führender Position dem Bewerbungskomitee von Tokio an. Die japanische Hauptstadt hatte 2013 im Dreikampf mit Madrid und Istanbul vom Internationalen Olympischen Komitee den Zuschlag erhalten.

Das IOC teilte zuvor mit, dass bei Takeda «die volle Unschuldsvermutung» gelte. IOC-Präsident Thomas Bach hatte im vergangenen Jahr Olympia 2020 in Tokio als die zu diesem Zeitpunkt am besten vorbereiteten Spiele der Geschichte gelobt.

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