Erlebnisse zwischen Chao-Phraya und Reisfeldern

Nachhaltiger Tourismus hilft den Einheimischen, ihre Traditionen zu bewahren

Die Hauptattraktion des Makham Café in Ang Thong ist ein langer Holzsteg, der mitten durch die Reisfelder führt, an dessen Ende der Erleuchtete zum Tempel-Besuch einlädt. Foto: Makham Café
Die Hauptattraktion des Makham Café in Ang Thong ist ein langer Holzsteg, der mitten durch die Reisfelder führt, an dessen Ende der Erleuchtete zum Tempel-Besuch einlädt. Foto: Makham Café

THAILAND: Wer sich für die thailändische Lebensweise inte­ressiert, der kann sie in mehreren gemeinschaftsbasierten Tourismusprojekten in der Zentralebene des Königreichs hautnah erleben. Ein Besuch der Projekte macht nicht nur jede Menge Spaß, sondern hilft den lokalen Gemeinschaften, ihre Traditionen zu bewahren und wichtige Anliegen umzusetzen, die der gesamten Community zugutekommen, wie z.B. Naturschutz, Abfallmanagement und der Erhalt kultureller Praktiken.

Nachfolgend sechs auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Projekte, die Besuchern die Möglichkeit bieten, am authentischen Alltag der Lokalbevölkerung teilzuhaben:

Traditionelle Landwirtschaft

Dem nachhaltigen Agrartourismus hat sich das Nahai Chai Learning Centre in Suphan Buri verschrieben. Foto: Nahai Chai Learning Centre
Dem nachhaltigen Agrartourismus hat sich das Nahai Chai Learning Centre in Suphan Buri verschrieben. Foto: Nahai Chai Learning Centre

In Suphan Buri locken gleich zwei gemeinschaftsbasierte Projekte zu einem Besuch, die einen Einblick in das Leben thailändischer Farmer bieten. Im Nahai Chai Learning Centre wird Besuchern das traditionelle ländliche Leben vergangener Tage mit dem Fokus auf Reisanbau nähergebracht. Das Museumsdorf umfasst traditionelle Thai-Häuser und landwirtschaftliche Geräte und verfolgt das Ziel, jüngere Gesellschaftsschichten für die althergebrachten Traditionen und Gebräuche zu sensibilisieren, damit das Wissen nicht in Vergessenheit gerät. Es werden auch frühere Rituale im Zusammenhang mit dem Reisanbau vorgeführt, um den jüngeren Generationen zu helfen, Traditionen zu verstehen, die vererbt und bewahrt werden sollen.

Nahai Chai Learning Centre, Ban Pho Mueang Saphan Buri. Täglich geöffnet von 08.00–17.00 Uhr. Mehr unter www.facebook.com/naherechai.

Büffel halten und schützen

Büffel nah erleben kann man in zwei Projekten. Foto: Thai Buffalo Conservation Centre
Büffel nah erleben kann man in zwei Projekten. Foto: Thai Buffalo Conservation Centre

Das Thai Buffalo Conservation Centre in Suphan Buri, von den Einheimischen kurz „Ban Khwai“ (Büffeldorf) genannt, ist ein Büffelreservat, in dem den Besuchern der Farmeralltag in Zentral-Thailand so naturgetreu wie möglich demonstriert wird. Das Dorf dient gleichzeitig als Lern- und Erhaltungszentrum für Büffel, deren Zahl in Thailand von über drei Millionen Tieren (1996) auf unter eine Million gesunken ist. Den Besucher wird der gesamte Reisanbauzyklus veranschaulicht: Von der Pflege und dem Pflanzen der Setzlinge über das Pflügen der Felder mit Büffeln bis hin zur Reisernte.

Thai Buffalo Conservation Centre, Plai Na, Si Phra, Suphan Buri. Täglich von 09.00–18.00 Uhr geöffnet. Tel.: 035-582.891-2. Mehr unter www.suphan.biz/Villagebuffalo.htm.

Zwischen Buddha und Reisfeld

Das im Retroschick gestaltete Makham Café in der Nähe von Ang Thong ist von Naturidylle umgeben und war das erste seiner Art in Thailand, das einen langen Holzsteg durch ein – je nach Jahreszeit – in den unterschiedlichsten Farben erstrahlendes Reisfeld errichtete. Eine simple wie wirkungsvolle Idee, die inzwischen viele Nachahmer gefunden hat. Hinter dem Reisfeld befindet sich zudem die beeindruckende Buddhastatue von Luangpho Yai, die im nahegelegenen Wat Muang beheimatet ist und ein beliebtes Ziel von Pilgern ist.

Makham Café, 3195 Phai Cham Sin, Wiset Chai Chan, Ang Thong. Täglich von 09.00–18.00 Uhr geöffnet. Mehr unter www.facebook.com/pages/category/Coffee-Shop/ร้านกาแฟ-มะขาม-คาเฟ่-1728642470783505.

Neben Reis als landwirtschaftliches Hauptprodukt ist Kunsthandwerk eine weitere wichtige Einkommensquelle der Bevölkerung von Ang Thong. Insbesondere kleine Puppen, Handtrommeln und Korbflechtwaren. Im Ban Bang Sadet Court Doll Centre können die Besucher den Einwohnern in einem traditionellen Thai-Haus bei der Herstellung von Tonpuppen über die Schulter schauen, die Lebens- und Kulturszenen im thailändischen Stil widerspiegeln.

Ban Bang Sadet Court Doll Centre, Bang Sadet, Pa Mok, Ang Thong. Täglich von 09.00–16.00 Uhr geöffnet.

Lokale Produkte shoppen und herstellen

In der Sapphaya Old Police Station Market Community in Chai Nat lernen die Besucher viel über die lokale Kultur. Foto: Thailand Village Academy
In der Sapphaya Old Police Station Market Community in Chai Nat lernen die Besucher viel über die lokale Kultur. Foto: Thailand Village Academy

Jedes erste Wochenende des Monats verwandelt sich die Sapphaya Old Police Station Market Community am Chao-Phraya-Ufer in Chainat in eine verkehrsbefreite Marktmeile, auf der nicht nur Stände mit traditionellen Desserts und Kunsthandwerk der Provinz zu finden sind, sondern auch jede Menge Aktivitäten angeboten werden, die Besuchern die Möglichkeit bieten, die kulturellen Besonderheiten und althergebrachten Traditionen der Einwohner kennenzulernen. Auf dem altertümlichen Markt kann man zudem der Lokalbevölkerung bei der Ausübung ihres traditionellen Handwerks über die Schulter schauen, z. B. beim Weben mit Wasserhyazinthen. Tipp: Unbedingt einen Aufenthalt in einem Homestay buchen. Angeboten werden Übernachtungspakete, die neben der Unterkunft mit Familienanschluss auch Verpflegung und auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Aktivitäten beinhalten, wie die Herstellung von Palmzucker oder traditionelle Leckereien sowie natürlich Ausflüge durch die Provinz.

Sapphaya Old Police Station Market Community, Sapphaya, Chai Nat. Sapphaya Old Market, Fr.–So. ab 15.00 Uhr. Infos zu den Homestay-Angeboten und Aktivitäten in der Community unter www.thailandvillageacademy.com/22-villages/the-sapphaya-old-police-station-market-community-chai-nat.

Nachhaltiges Farming als Tourismusmotor

In der Ban Suan Kwan Community in Lopburi wird den Besuchern althergebrachtes Wissen vermittelt. Foto: Tourism Authority of Thailand
In der Ban Suan Kwan Community in Lopburi wird den Besuchern althergebrachtes Wissen vermittelt. Foto: Tourism Authority of Thailand

Qualitativ hochwertiges Kunsthandwerk und Bio-Lebensmittel mit traditionellen Techniken herzustellen und an diesem von Generation an Generation weitergegebenen Wissen auch Touristen teilhaben zu lassen, dieses Ziel verfolgt das Projekt Ban Suan Kwan Community Tourism in Lopburi. Besucher erfahren hier, wie man lokale Lebensmittel und frische Bio-Produkte ganz ohne Chemikalien he­rstellen kann. Natürlich erhalten Touristen vor Ort Gelegenheit, die lokalen Köstlichkeiten zu probieren und die Produkte zu kaufen. Um die Community zu entdecken, können die Besucher E-Bikes ausleihen, z.B. um eine der Farmen zu besuchen und an den dort angebotenen landwirtschaftlichen Aktivitäten teilzunehmen. Tipp: Bambus-Rafting am Abend, um die Lebensweise der lokalen Flussbevölkerung aus nächster Nähe kennenzulernen.

Ban Suan Kwan Community Tourism, Lopburi. Mehr unter www.facebook.com/Bansuankwan.

Gnadenhof für Thailands Wasserbüffel

Im Jahr 2000 wurde in Sing Buri das Khwai Thai Khao Ngam Conservation Centre eröffnet, das sich zum Ziel gesetzt hat, das Aussterben von Thailands Wasserbüffeln zu verhindern und die landwirtschaftlichen Traditionen des Königreichs zu erhalten. Da Büffel in der modernen thailändischen Gesellschaft nicht mehr den hohen Stellenwert früherer Zeiten besitzen, sind sie zunehmend aus dem Alltag der Menschen verschwunden. Durch Züchtung will das Khwai Thai Khao Ngam Conservation Centre den Büffel-Bestand erhalten, auch aus Schlachthöfen befreite Exemplare finden in dem Gnadenhof ein neues Zuhause.

Khwai Thai Khao Ngam Conservation Centre, Moo 1 Mueang Sing Buri. Täglich von 08.00–18.00 Uhr geöffnet. Mehr unter www.tourismthailand.org/Attraction/kwai-thai-khao-ngam-conservation-center.

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Leserkommentare

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