Schweizer Dorf wird erneut evakuiert

​Erdrutsch-Risiko 

Gesamtansicht eines Abflusses von Felsen und Schutt in der Nähe des Dorfes Brienz, Brienz-Brinzauls. Foto: epa/Gian Ehrenzeller
Gesamtansicht eines Abflusses von Felsen und Schutt in der Nähe des Dorfes Brienz, Brienz-Brinzauls. Foto: epa/Gian Ehrenzeller

BRIENZ: Brienz liegt unterhalb eines riesigen instabilen Schotterhanges. Bereits 2023 mussten die Bewohner Häuser und Höfe vorübergehend räumen. Nun müssen die Menschen erneut die Koffer packen.

Die Einwohner des Schweizer Bergdorfes Brienz müssen die Siedlung wegen einer drohenden riesigen Schuttlawine erneut verlassen. Die Gemeindeverwaltung ordnete die Evakuierung bis kommenden Sonntagmittag an. Es sei davon auszugehen, dass die Ortschaft mehrere Monate nicht betreten werden kann, hieß es. Für Menschen außerhalb von Brienz gilt ab sofort ein Betretungsverbot.

Auf einem Hang oberhalb des von etwa 90 Menschen bewohnten Dorfes im Kanton Graubünden sind in den vergangenen Wochen Schuttmassen verstärkt in Bewegung geraten. Laut Geologen kann nicht ausgeschlossen werden, dass sich bis zu 1,2 Millionen Kubikmeter Felsschutt plötzlich auf mehr als 80 Kilometer pro Stunde beschleunigen und auf das Dorf donnern.

Sorge vor erwarteten Niederschlägen

Ab dem kommenden Wochenende könnten Niederschläge fallen, die solch einen Schuttstrom auslösen könnten, erklärte Christian Gartmann, der Sprecher der Gemeinde, die Evakuierungsanordnung. «Da kann man nicht länger zuschauen», begründete er gegenüber der Deutschen Presse-Agentur den Zeitpunkt der Evakuierung.

Brienz war bereits im Mai 2023 in Erwartung einer Rutschung vorsichtshalber geräumt worden. Im Juni 2023 rauschte dann tatsächlich ein gewaltiger Schuttstrom den Berg hinab und verfehlte das alte Schulhaus nur um wenige Meter. Die Erdmassen verschütteten Wiesen und eine Straße teils meterhoch. Brienz liegt in der Nähe von Davos auf einer Höhe von rund 1.150 Metern.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.