Erdrutsch: Evakuierungsflüge aus Saas-Fee in der Schweiz

Symbolfoto: Wikipedia
Symbolfoto: Wikipedia

SITTEN: Ein Erdrutsch hat die Zugangsstraße ins Saastal im Schweizer Kanton Wallis verschüttet. Wer will, kann sich mit dem Hubschrauber ausfliegen lassen. Das ist aber nicht kostenlos.

Die Schweizer Bergtourismus-Region Saastal ist nach Unwettern und einem Erdrutsch vom Straßenverkehr abgeschnitten. Nachdem eine wichtige Zufahrtsstraße verschüttet wurde, haben die Behörden nun angeboten, Touristen per Hubschrauber auszufliegen. 2.200 Touristen säßen dort fest, sagte der Sprecher des regionalen Krisenstabs. Zuerst hatte die Zeitung «Blick» darüber berichtet.

Es handele sich überwiegend um Schweizer. Nicht alle hätten es eilig, abzureisen, sagte Bumann. Ein Platz im Hubschrauber, der nur wenige Minuten von Saas-Fee nach Stalden braucht, soll umgerechnet rund 150 Euro kosten.

Die Straße ins Tal war am Donnerstag nach schweren Niederschlägen und einem Erdrutsch an einer Stelle verschüttet worden. Sie soll frühestens am Sonntag wieder befahrbar sein. Ein Beobachtungsflug hatte ergeben, dass noch oberhalb der Straße große Felsbrocken gesprengt werden müssen. Einige von ihnen sind 100 Kubikmeter groß.

Der Kanton Wallis war bereits Ende Juni und Anfang Juli von heftigen Unwettern heimgesucht worden. Überschwemmungen und Schlammlawinen verursachten große Schäden an Gebäuden, Verkehrswegen, Infrastruktur und an landwirtschaftlichen Flächen. Die Schäden des jüngsten Unwetters hielten sich hingegen in Grenzen, es wurden diesmal keine Gebäude zerstört.

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Bernd Wendland 08.09.24 18:20
Vor etlichen Jahren war selbst die Stadt Brig VS in der Talsohle durch die Schlammassen, die der Rotten und Gebirgsbäche mit sich gebracht, meterhoch mit diesen aufgefüllt, sodass man, wenn man auf ihnen lief, leicht hätte auf das Dach einer Tankstelle steigen können. Doch die Walliser blieben unverzagt. Schaute man von oben herab in eine Senke, die bereits vom Schlamm geräumt war, sah man auf den Eingang einer kleinen Gaststätte, die schon wieder geöffnet hatte, davor einige Tische am Rande der Schlammwand. Man stelle sich vor, eine solche Katastrophe wäre in manch anderem Erdteil geschehen: Wie lange hätten die dort lebenden Menschen gebraucht, um solch Schlammassen wie im Wallis abzutragen. Die Schweizer "fackeln da nicht lange": Gewiss, sie haben zwar das Geld dafür, aber auch den eisernen Willen, um ihr Land lebenswert zu erhalten, koste es welche Mühen auch immer.