Erdogan will mit Putin über Scheinreferenden sprechen

Der Türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in Zagreb. Foto: epa/Antonio Bat
Der Türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan in Zagreb. Foto: epa/Antonio Bat

ISTANBUL: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan will mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über die Scheinreferenden in den russisch besetzten Gebieten in der Ukraine sprechen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj fordere die Unterstützung der Türkei für die betroffenen Regionen und «dass wir Putin überzeugen», sagte Erdogan am Mittwochabend. Am Donnerstag werde er das mit dem Kremlchef diskutieren.

Zu den Referenden sagte Erdogan: «Ich wünschte, sie würden kein Referendum abhalten, und wir könnten dieses Problem stattdessen durch Diplomatie lösen.»

Die Scheinreferenden über einen Beitritt besetzter Regionen in der Süd- und Ostukraine zu Russland werden weltweit nicht anerkannt. Der Grund dafür ist, dass sie unter Verletzung ukrainischer und internationaler Gesetze sowie ohne demokratische Mindeststandards abgehalten wurden.

Die Türkei ist Mitglied der Nato und pflegt mit der Ukraine gute Beziehungen, gilt aber auch als enge Partnerin Russlands.

Bei dem Telefonat könnte es auch um Pläne zum Bau eines neuen Atomkraftwerkes in Sinop an der türkischen Schwarzmeerküste gehen. Dazu sei man mit Putin im Gespräch, sagte Erdogan laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu. Derzeit entsteht das erste türkische Atomkraftwerk Akkuyu in der Südtürkei, federführend beim Bau ist der russische Staatskonzern Rosatom.

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Leserkommentare

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Klaus Olbrich 29.09.22 14:20
Er wird nichts erreichen! Wer glaubt denn daran das der Krerml von seiner Luegen Geschichte abweicht!???
Der ist noch dummer wie der
Kreml selbst!
Ingo Kerp 29.09.22 13:00
Es dürfte der wohl unwahrscheinlichste Fall internationaler Diplomatie sein, das Erdowahn mit seinem Vorstoß irgend etwas an der Putin Haltung und den Scheinreferenden ändern koennte. Man stelle sich nur vor, es gäbe eine Änderung nach einem Treffen der beiden, Erdowahn würde platzen vor Stolz und sich zum Staatsmann der Welt erheben.