Entspannte Atmosphäre am Mabprachan

In Pattayas Naherholungsgebiet locken zahlreiche Freizeitangebote und Kulinarisches

Thais lassen sich am See nieder zum Angeln und Picknicken, oder sie schlafen eine Runde. Am breiten Ufer lässt es sich trefflich ausruhen. Entspannte Stunden fern vom Alltagsstress.
Thais lassen sich am See nieder zum Angeln und Picknicken, oder sie schlafen eine Runde. Am breiten Ufer lässt es sich trefflich ausruhen. Entspannte Stunden fern vom Alltagsstress.

PATTAYA: Escape nannte sich vor Jahren eine Bar am Mabprachan. Die Bar ist längst geschlossen, die Werbung abgebaut. Doch das Escape (auf Deutsch: Entkommen, Entrinnen) steht nach wie vor für die aus Pattaya kommenden Besucher des Naherholungsgebietes. Nicht einmal eine halbe Autostunde vom quirligen Touristenzentrum entfernt, bietet der kilometerlange See Erholung und Entspannung in der Natur.

Thais wollen ihrem engen, überhitzten Apartment entkommen, andere den täglichen Staus in der Innenstadt, dem Verkehrslärm und den Autoabgasen, aber auch dem Alltagsstress. Für ausländische Urlauber lohnt sich allemal ein Ausflug zum Mabprachan mit seiner vielfältigen Vegetation, auf dem Fahrrad, dem Motorrad, mit einem gemieteten Auto oder einem Taxi ist das Gewässer schnell und problemlos zu erreichen.

Der See ist mit einem Fassungsvermögen von 16 Millionen Kubikmetern Pattayas größtes Wasserreservoir. Mit einer außergewöhnlichen Gemengelage: Er ist Trainingsstätte für Ruderer und Kanuten. Millionäre haben in Ufernähe mit Blick auf das Gewässer ihr Traumhaus gebaut. Neben einer Vielzahl von Wohnsiedlungen als Rückzugsgebiet für Thais und Ausländer gibt es die für dieses Land typischen einfachen und preiswerten Quartiere.

Fitnessparcours oder Sauna

Auf dem Verkehrsübungsplatz können Fahrschüler das Einparken und Rückwärtsfahren lernen.
Auf dem Verkehrsübungsplatz können Fahrschüler das Einparken und Rückwärtsfahren lernen.

Ausflügler können angeln, sich zum Picknick niederlassen, ein kurzes Bad nehmen, sich sonnen, im Schatten großer Bäume ruhen, einen Fitnessparcours oder eine Sauna aufsuchen, Badminton oder mit dem Ball spielen. Sie können in Holzhäusern oder einem Hotel übernachten, an Verkaufsständen und Garküchen einkaufen oder sich in einem der zahlreichen Restaurants mit Ausblick auf das friedliche Gewässer auf kulinarische Genüsse freuen. Einige Lokale bestechen durch hohe Qualität und köstliche Speisen. Ein großer Vorteil: Die Seestraße ist immer noch verkehrsarm, selbst an Wochenenden!

In einem Pub gibt`s irisches Bier. Für Expats und Langzeittouristen, die ihrer Frau oder thailändischen Partnerin für Stunden entkommen wollen, sind die Short-Time-Bars, darunter einige düstere Kaschemmen, schon lange kein Geheimtipp mehr.

Der Mabprachan ist ein gefragter Veranstaltungsort. Hier wurden bei den 1998 in Bangkok ausgerichteten Asienspielen vor begeisterten Zuschauern die Ruder- und Kanuwettbewerbe gestartet. Jedes Jahr finden am Seeufer Laufwettbewerbe für Wasserbüffel statt, auf dem Wasser die traditionellen Langbootrennen, und zu Loy Krathong, dem traditionellen Lichterfest, finden sich Tausende Thais und Ausländer auf den Festplätzen vor dem Wat Khao Pho Thong und am Public Park ein. Sie nehmen auf der Hin- und Rückfahrt endlose Fahrzeugschlangen in Kauf, um mit ihren Kindern Krathongs auf das Wasser zu setzen, zu essen, zu trinken oder an Spielbuden ihr Glück zu versuchen. Die Szenerie verleiht dem Volksfest einen kirmesähnlichen Charakter. Und Fotografen kommen hier auf ihre Kosten.

Ausflugsfahrt rund um den See

Die Redaktion lädt Leserinnen und Leser zur Ausflugsfahrt ein. Auf dem Weg zum Mabprachan säumen einfache Geschäfte, Restaurants und Bars die Soi Siam Country Club. In Höhe der Lake View Villas/ Cheers Bar & Restaurants fällt erstmals der Blick auf das Wasserreservoir. Dann folgt rechter Hand der Abzweig zum Resort Horseshoe Point und zum Themenpark Three Kingdoms.

Gegenüber dem Wat Khao Pho Thong mit Markt wird ein weitläufiges Areal gerne von Fahrschülern genutzt. Der etwas kleinere Verkehrsübungsplatz mit Reifen und Stangen ist eine private Investition, steht aber allen Anfängern zur Verfügung. Hier kann vor allem das Einparken und Rückwärtsfahren gelehrt und gelernt werden.

Einige hundert Meter weiter geht`s rechts in das Mabprachan Garden Resort, wegen seiner wohlhabenden Bewohner im Volksmund auch "Millionenhügel" genannt. Geradeaus führt die Straße zum Golfclub und links an Verkaufsständen mit Speisen, Obst und Getränken vorbei am See entlang. Dann folgen das bei Thais und Ausländern gleichermaßen beliebte Ruanburi Restaurant und The Magnolias.

Die Rundfahrt führt vorbei an der Bungalowanlage Layla`s Place Resort & Bistro, an mehreren Millionärsvillen wie Kinnaree Place und zum Lakeside Restaurant. Gegenüber, am Seeufer, fällt ein Unterstand mit zahlreichen Ruder- und Kanubooten ins Auge. Hinter dem Klua Country Restaurant von Kesorn (siehe Infobox rechts: "Alles dreht sich um den See") liegt das vor über einem Jahrzehnt von einem amerikanischen Vietnam-Veteranen eröffnete Restaurant Khun John`s. Am grasgrünen Seeufer hat das Management Liegestühle und Sonnenschirme aufgestellt – eine Einladung zu einer entspannten Pause.

Irisches Bier und vieles mehr

Nach der weitläufigen Bungalowanlage Siri Lagoona Pattaya Home Resort weist die Farbe Grün auf irische Atmosphäre hin. In Mulligan`s Lakeside Irish Bar & Restaurant gibt es nicht nur irisches Bier, sondern auch lokal gebraute Gerstensäfte und schmackhafte Speisen.

Hinter Mulligan`s biegen Motorisierte rechts ab zu Seki Sauna & Resort (Tel.: 081-832.0781, Amnat). Geöffnet täglich von 9 bis 21 Uhr, zahlen Gäste 150 Baht, eine Stunde Ölmassage wird mit 250 Baht berechnet. Zurück auf der Hauptstraße, folgt der Abzweig in Richtung Highway nach Bangkok und Rayong.

Ein kurzes Stück weiter, gegenüber der Kommunalverwaltung Pong, hat der Distrikt kräftig investiert. Der öffentliche Park, ein Fitnessparcours und ein Sportzentrum mit zwei Fußballplätzen sind Orte der Begegnung und Kommunikation. Hier suchen Thais Erholung, angeln am Ufer, lassen sich zum Picknick nieder oder treiben Sport als willkommene Abwechslung und als Ausgleich zum Alltagsleben.

Nicht nur über Soi Siam Country

Hinter der Pong-Verwaltung führt die Seestraße später am Tempel Nongprue und an Pattayas Umgehungsstraßen vorbei bis nach Naklua. In Höhe der Schule trifft die Straße auf die Sukhumvit Road. Natürlich ist der Mabprachan auch von dort aus zu erreichen, nicht nur über die Soi Siam Country Club.

Für Ausflügler aus der Jomtien-Region empfiehlt sich die Soi 87 oder die Soi 88 der Sukhumvit Road. Es geht vorbei am Swiss Sabai Lake Resort und durch die Dörfer Tanmun und Tunglom. Dann links abbiegen in die Soi 29, die zum Horseshoe Point und später zur Seestraße führt.•

The Magnolias

Das fünfstöckige Boutique Hotel bietet 35 Zimmer unterschiedlicher Kategorien. Sie sind zwischen 30 und 90 qm groß, vom Studio über Pool Room, Suites, Deluxe bis zum Magnolias Superior. Das Hotel wirbt mit Schwimmbad, Restaurant, Motorrad-, Fahrrad- und Kanuverleih sowie der Nähe zum 36-Loch-Golfplatz des Siam Country Clubs, zum Polo Club und zur Rennstrecke Bira mit Gokartbahn. Bangkoker buchen The Magnolias gerne für einen Wochenendtrip. Infos: www.themagnoliaspattaya.com, Tel: 081-861.5374 oder 086-320.0034.• • •

Alles dreht sich um den SeeBei Beat und Kesorn und ihrem Klua Country Restaurant

Der Schweizer Beat E. Luethi mit seiner Lebensgefährtin Kesorn vor dem Klua Country Restaurant.
Der Schweizer Beat E. Luethi mit seiner Lebensgefährtin Kesorn vor dem Klua Country Restaurant.

"Ich brauche in meiner Nähe einen See" gesteht Beat E. Luethi. Der 61-Jährige stammt aus dem Kanton Thurgau, dank seiner bevorzugten Lage am Bodensee ein beliebtes Ausflugs- und Ferienziel. Der Schweizer kam im Jahr 2007 nach Pattaya und wohnt mit seiner Lebensgefährtin Kesorn am Mabprachan. Auf seinem Rennrad umrundet er das Wasserreservoir; er hat längst alle Wege erkundet und genießt die Natur in vollen Zügen.

Für seine weiteren Hobbys "ist unser See leider zu klein", sagt Beat. Seine Steckenpferde sind Kitesurfen und Segeln. In der Ocean Marina in Na-Jomtien ist sein kleines Segelboot vertäut, am Strand in Na-Jomtien startet er "bei berechenbaren Winden" mit Drachen und Surfbrett zum Kitesurfen. Der Trendsport wird auch als Kiteboarden oder Lenkdrachensegeln bezeichnet. Der Schweizer steht auf einem Brett und wird von einem Kite, dem Lenkdrachen, über das Wasser gezogen. Kites, auch Schirm genannt, gibt es in unterschiedlichen Ausführungen und kosten ab 40.000 Baht. Ein Brett wird ab 15.000 Baht angeboten. "In Thailand ist die Ausrüstung ein Drittel preiswerter als in Europa", erzählt der vielseitige Sportler.

Seine Lebensgefährtin hatte vor vier Jahren an der Soi Siam Country Club, Kreuzung zum Elefanten-Dorf und zur Krokodilfarm, ein Restaurant eröffnet. Weil sich immer mehr Gäste über den zunehmenden Straßenverkehr und über Lärm, Staub und Dreck beklagten, zog das Klua Country Restaurant (086-138.1871) kürzlich zum Mabprachan. Es eröffnete nur wenige Meter neben dem alteingesessenen Khun John`s. "Hier stimmt die Atmosphäre. Hier genießen die Gäste in Ruhe und mit Blick auf den See die Speisen. Sie können vor unserem Restaurant angeln, sich am Ufer niederlegen und entspannen, und Motorisierte finden ausreichend Parkplätze", freut sich der Schweizer.

Als gelernter Koch hat er der in Chaiyaphum aufgewachsenen Kesorn die Zubereitung europäischer Gerichte vermittelt. Besonders gefragt sind Rindersteaks, Schweinefilet mit Steinpilzen, Zürcher Geschnetzeltes mit Rösti und Risotto mit Steinpilzen. Auf der Speisekarte stehen ebenso reichlich Thai- und Isaan-Spezialitäten, auch der scharfe Papaya-Salat Som Tam. "Denn die in der Nachbarschaft in Bars arbeitenden Mädchen essen bei uns oder bestellen Gerichte", fügt Kesorn an.

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