ROM: Mehr als 360 Kirchenvertreter kommen in Rom zur entscheidenden Runde der Weltsynode der katholischen Kirche zusammen. Der Papst ruft sie auf, einander zuzuhören.
Papst Franziskus hat zu Beginn der entscheidenden Runde der Weltsynode der katholischen Kirche die Teilnehmer dazu aufgerufen, ihre individuellen Agenden beiseitezulassen und sich einander wirklich zuzuhören, um etwas Neues ins Leben zu rufen. Andernfalls versuche jeder nur, «Wasser auf die eigene Mühle zu leiten», ohne auf die anderen und vor allem ohne auf die Stimme Gottes zu hören, sagte der Pontifex im Eröffnungsgottesdienst auf dem Petersplatz in Rom.
Die Weltsynode gilt als eines der wichtigsten Reformprojekte des Papstes. Sie soll sich mit der Frage nach Entscheidungsprozessen und Mitbestimmung in der Kirche beschäftigen. Gläubige weltweit erhoffen sich von der Weltsynode konkrete Reformen und Beschlüsse.
Bereits vergangenen Oktober trafen sich Kirchenvertreter zur ersten Runde in Rom. An dem Kirchentreffen vom 2. bis zum 27. Oktober nehmen 368 stimmberechtigte Mitglieder teil. Die große Mehrheit sind Bischöfe, es sind aber auch andere Geistliche und Laien dabei. Wie bereits im ersten Teil vergangenes Jahr werden auch rund 50 Frauen teilnehmen.
Erneut betonte das Oberhaupt von etwa 1,4 Milliarden Katholiken, dass das Treffen in Rom keine parlamentarische Versammlung sei. Am Ende der Versammlung steht zwar ein Abschlussdokument. Der Papst entscheidet jedoch allein, welche Empfehlungen er annimmt und welche nicht. Für Irritationen sorgte dessen Entscheidung, Themen wie die Frauenweihe oder den Umgang mit Homosexualität aus den großen Debatten auszuklammern.