Festgenommener bekennt sich schuldig

​Entführung von Cleo Smith 

In Carnarvon wurde die vierjährige Cleo Smith lebend gefunden. Foto: epa/Richard Wainwright
In Carnarvon wurde die vierjährige Cleo Smith lebend gefunden. Foto: epa/Richard Wainwright

PERTH: Vor gut drei Monaten war die vierjährige Cleo Smith von einem Campingplatz in Australien verschwunden - nun hat sich der Hauptverdächtige schuldig bekannt. Der Mann räumte per Videoschalte vor einem Gericht in der westaustralischen Stadt Carnarvon ein, das Kind in seine Gewalt gebracht zu haben. Der Vorwurf lautet auf «Kindesdiebstahl». Dem mutmaßlichen Täter, der derzeit im Hochsicherheitsgefängnis Casuarina Prison in Perth sitzt, drohen dafür nach Angaben des australischen Senders ABC bis zu 20 Jahre Haft. Der Fall hatte die halbe Welt in Atem gehalten.

Das Kind war Mitte Oktober nachts von einem Campingplatz aus dem Familienzelt verschwunden. 18 Tage lang fehlte von Cleo jede Spur, bis sie Anfang November aus einem verschlossenen Haus eines 36-Jährigen in ihrem Heimatort befreit wurde. Der Besitzer des Hauses wurde in der Nähe auf einer Straße festgenommen. Freilassung auf Kaution beantragte er nicht.

Nachbarn beschrieben den Verdächtigen später als Einzelgänger. Zahlreichen Berichten zufolge soll er eine Obsession für Puppen haben und in seinem Haus auch viele Exemplare gesammelt haben. Cleo selbst soll mit Spielzeug beschäftigt gewesen sein, als Beamte sie in dem Haus entdeckten.

Der mysteriöse Fall hatte nicht nur in Australien für Schlagzeilen gesorgt. Die Familie war zu einem Campingtrip 75 Kilometer nördlich von Carnarvon, als Cleo verschwand: Als die Eltern morgens aufwachten, waren sowohl ihre Tochter als auch deren Schlafsack nicht mehr da. Der Reißverschluss des Eingangs war so weit hochgezogen, dass das Kleinkind ihn nicht selbst geöffnet haben konnte.

Schnell gingen die Ermittler von einer Entführung aus. Die Mutter wandte sich immer wieder mit verzweifelten Appellen an die Öffentlichkeit. Die Regierung des Bundesstaates Westaustralien hatte eine Belohnung von einer Million australischer Dollar (rund 650.000 Euro) für Hinweise ausgesetzt, die zum Auffinden des Mädchens führen. Schließlich dann die erlösende Nachricht: Das Mädchen wurde gesund und munter gerettet.

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