England lädt mit Über-70-Jährigen zweite Gruppe zum Impfen ein

Präparate für den Coronavirus-Impfstoff in London. Foto: epa/Dominic Lipinski
Präparate für den Coronavirus-Impfstoff in London. Foto: epa/Dominic Lipinski

LONDON: In England sollen nun auch die Über-70-Jährigen sowie medizinisch besonders gefährdete Menschen eine Einladung zur Corona-Impfung erhalten. Premierminister Boris Johnson bezeichnete die Einladung der mehr als fünf Millionen zählenden Gruppe am Montag als «signifikanten Meilenstein» im Kampf gegen die Pandemie.

Mehr als die Hälfte der Über-80-Jährigen in Großbritannien haben nach Angaben der Regierung bereits ihre erste Impfdosis erhalten. Die übrigen sollen bei Terminen weiterhin Priorität genießen, genauso wie Personal in Pflegeheimen oder medizinischen Berufen. Um die bestehenden Kapazitäten bestmöglich auszunutzen, solle aber bereits die nächste Gruppe für Termine kontaktiert werden. In einigen Regionen Englands haben bereits große Teile der Bevölkerung über 80 eine Impfung erhalten.

Die Regierung hat sich das ambitionierte Ziel gesetzt, bis Mitte Februar 15 Millionen Menschen - und damit die am meisten von Covid-19 gefährdeten Gruppen - zu impfen. In England sollten am Montag zehn weitere Impfzentren eröffnen, in Schottland sind Soldaten im Einsatz, weitere 80 vorzubereiten. In London soll ab Ende des Monats auch ein 24-Stunden-Zentrum getestet werden.

Bis Sonntagabend waren mehr als 3,8 Millionen Menschen im Vereinigten Königreich geimpft worden; am Montag sollte die Schwelle von vier Millionen erreicht werden. Pro Minute werden nach Angaben des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS und der Regierung im Durchschnitt 140 Menschen geimpft. Bis September soll jeder Erwachsene in Großbritannien eine Corona-Immunisierung angeboten bekommen.

Neben dem Biontech/Pfizer-Impfstoff steht im Land der heimische Oxford/Astrazeneca-Impfstoff zur Verfügung, der bei Kühlschranktemperaturn gelagert und transportiert werden kann. Auch der Moderna-Impfstoff ist von der britischen Behörde zugelassen, kommt allerdings wohl erst im Frühjahr zum Einsatz. Um schneller mehr Menschen mit einer Grundimmunität zu versorgen, setzt Großbritannien auf einen größeren Abstand zwischen der ersten und zweiten Impfdosis, nämlich auf drei Monate statt drei bis vier Wochen.

Trotz eines harten Lockdowns bewegen sich die Corona-Fallzahlen weiter auf sehr hohem Niveau - wenn auch mit fallender Tendenz seit einigen Tagen. Pro 100.000 Einwohnern zählte das Land in der vergangenen Woche mehr als 500 Neuinfektionen. Insbesondere in London sind die Krankenhäuser an ihrer Belastungsgrenze.

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Thomas Knauer 21.01.21 20:22
In Rheinlandpfalz haben meine Eltern Ü80 am 18.01 ihre erste Impfung erhalten und den zweiten Termin schon erhalten, in unserem Landkreis in Niedersachsen sind alle Heimbewohner und das Personal, soweit sie dies wollten, geimpft. Das erste Mal und der zweite Termin steht auch. Die Impfquote unter den Bewohnern liegt bei 89%, bei den Mitarbeitern leider nur bei 73%.