Emergency-Gründer Gino Strada gestorben

Gino Strada, der Gründer der Hilfsorganisation Emergency in Venedig. Foto: epa/Ettore Ferrari
Gino Strada, der Gründer der Hilfsorganisation Emergency in Venedig. Foto: epa/Ettore Ferrari

MAILAND: Der Friedensaktivist und Gründer der Hilfsorganisation Emergency, Gino Strada, ist tot. Das bestätigte ein Sprecher der Organisation am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Strada starb am Freitagmorgen im Alter von 73 Jahren. «Wir können uns nicht vorstellen, ohne ihn zu sein, seine Anwesenheit allein war genug, so dass wir uns alle stärker und weniger allein zu fühlen», teilte Emergency mit.

Der gebürtige Norditaliener gründete 1994 zusammen mit seiner Frau Teresa Sarti die Hilfsorganisation Emergency. Die Nichtregierungsorganisation kümmert sich unter anderem medizinisch um Kriegs- und Armutsopfer. Stradas Frau starb 2009 im Alter von 63 Jahren nach längerer Krankheit.

Strada gilt in Italien als wichtige Figur des Pazifismus. Seine Organisation Emergency ist in vielen Krisenregionen aktiv - unter anderem in Afghanistan, dem Irak und dem Sudan. Sie finanziert sich überwiegend aus Spenden. In der Corona-Krise war Emergency auch in einigen italienischen Regionen aktiv.

Ein Teil der Emergency-Arbeit besteht auch in der Zusammenarbeit mit den Regierungen vor Ort und der Übermittlung von Wissen an das Gesundheitspersonal in den Krisenländern. 2015 erhielt der studierte Mediziner von der Right Livelihood Stiftung für seinen Einsatz für Flüchtlinge den Alternativen Nobelpreis.

«Freunde, wie ihr gesehen habt, ist mein Papa nicht mehr da», schrieb Stradas Tochter Cecilia auf Facebook. In den sozialen Medien kondolierten zahlreiche Politiker und Organisationen. Italiens Regierungschef Mario Draghi habe mit Trauer vom Tod Stradas erfahren, teilte die Regierung mit. «Sein Einsatz sollte ein Beispiel für Generationen in der Zukunft sein», schrieb Roms Bürgermeisterin Virginia Raggi auf Twitter.

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