Elektroindustrie weiter auf Rekordkurs

Daten als Herausforderung

Foto: epa/Hayoung Jeon
Foto: epa/Hayoung Jeon

FRANKFURT/MAIN (dpa) - Auch für das laufende Jahr erwartet die Elektroindustrie Wachstum. Doch es geht nicht mehr so schnell und einfach wie zuletzt. Der Branchenverband ZVEI mahnt den Aufbruch in neue Technologien an.

Trotz aktueller Umsatz- und Produktionsrekorde muss sich die deutsche Elektroindustrie nach neuen datengestützten Geschäftsmodellen umschauen. «Wer die digitale Wende verpasst, wird abgehängt», warnte der Präsident des Branchenverbandes ZVEI, Klaus Mittelbach, am Dienstag in Frankfurt. Bislang erzielten die deutschen Unternehmen nur rund ein Fünftel ihrer Erlöse mit smarten Produkten und Dienstleistungen.

Zu diesem Thema habe man mit der Beratungsgesellschaft McKinsey einen «Chancenkompass» erarbeitet, sagte Mittelbach. Zwingend notwendig sei zudem der unverzögerte Ausbau der digitalen Infrastruktur mit lokalen und privaten 5G-Netzen für die Produktion. Mittelbach sprach sich auch für eine Fortsetzung der Kooperationen mit chinesischen Firmen aus. China müsse aber seinen Markt weiter öffnen und Investitionshemmnisse für ausländische Firmen abbauen.

Nach einem starken Geschäftsjahr 2018 sieht der Verband den Industriezweig weiter auf Rekordkurs. Die Produktion soll im neuen Jahr preisbereinigt allerdings nur noch um rund 1 Prozent wachsen. Der Umsatz werde etwas stärker auf mehr als 200 Milliarden Euro klettern.

Im abgelaufenen Jahr erlösten die Unternehmen einschließlich Dienstleistungen und Software rund 197 Milliarden Euro, wie der Verband auf der Grundlage von Zahlen bis inklusive November schätzt. Bis dahin hatte die Produktion um 2,8 Prozent und der Umsatz um 3,2 Prozent zugelegt - jeweils im Vergleich zum bisherigen Rekordjahr 2017. Die Prognosen für das laufende Jahr sind deutlich vorsichtiger.

Besonders kräftig zeigte sich nach Verbandsangaben erneut der Export, der 2018 das fünfte Jahr in Folge Rekordwerte erzielte, aber nur noch halb so schnell gewachsen ist wie im Jahr zuvor. Zwei Drittel der Exporte gingen nach Europa, die größten Einzelmärkte blieben China und USA.

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