Elefantenmuseum soll Aufmerksamkeit erregen

RANGUN (dpa) - Mit einem neuen Museum wollen Tierschützer in Myanmar auf die Bedrohung von Elefanten durch Wilderer und den illegalen Handel mit Elfenbein und Elefantenhaut aufmerksam machen.

«Das öffentliche Bewusstsein zu schärfen, ist ein wichtiger Bestandteil einer größeren Strategie, um gegen den illegalen Handel mit Elefantenteilen vorzugehen», sagt Ye Min Thwin, Pressereferent der Umweltstiftung WWF in Myanmar. Im Jahr 2017 sei in dem Land im Schnitt ein Elefant pro Woche getötet worden. Sollte das so weiter gehen, könnten die Dickhäuter binnen weniger Jahre ausgestorben sein, befürchtet er.

Das im März eröffnete Museum in Rangun wird vom WWF gefördert. Zu sehen sind dort Tierskelette, Elfenbeinschnitzereien sowie ein Modell eines getöteten Elefanten mit abgezogener Haut.

Myanmar hat eine der größten Populationen wilder Asiatischer Elefanten weltweit. Nach Angaben des WWF leben 1.400 der Tiere frei in den Wäldern des südostasiatischen Landes, weitere 5.000 leben in Gefangenschaft. Die Abholzung der Wälder zu kommerziellen Zwecken bedrohe den Lebensraum der Tiere, erklärt WWF-Landesdirektor Christy Williams.

Zudem gefährde eine steigende Nachfrage nach Elefantenhaut für die traditionelle einheimische Medizin zunehmend auch weibliche Elefanten und Kälber, die keine Stoßzähne haben, erklärt Ye Min Thwin. Je mehr die Bevölkerung über die Tiere lerne, hofft er, desto eher werde der Handel mit Elefantenprodukten zurückgehen.

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Della Valle Stefan 05.06.19 10:38
Geld
Solange es für eine Ware Geld gibt wird der Handel nicht verschwinden