Eishockey-Team hofft auf Draisaitl-Zusage für WM

Nach Fehlstart

Michael Eyssimont (r) aus den USA gegen Torwart Mathias Niederberger aus Deutschland. Foto: Pavel Golovkin/Ap/dpa
Michael Eyssimont (r) aus den USA gegen Torwart Mathias Niederberger aus Deutschland. Foto: Pavel Golovkin/Ap/dpa

TAMPERE: Nach drei unglücklichen Niederlagen in den ersten drei Vorrundenspielen hofft Deutschlands Eishockey-Nationalteam noch auf eine verspätete WM-Teilnahme von Topstar Leon Draisaitl. Der Weltklasse-Stürmer könnte nach dem Playoff-Aus mit den Edmonton Oilers in der NHL nach Finnland nachreisen. «Wir würden uns natürlich wünschen, dass er kommt, wir können ihn gut gebrauchen», sagte Kapitän Moritz Müller am Montagabend nach der 2:3-Niederlage in Tampere gegen die USA, die erneut Probleme in der Offensive offenlegte.

Auch Draisaitl habe eine Verantwortung für das deutsche Eishockey, sagte Müller angesichts der direkten Olympia-Qualifikation, um die Deutschland bei der WM auch spielt. «Das gilt für jeden, der gut Eishockey spielen kann in Deutschland», sagte der Verteidiger der Kölner Haie, schränkte aber ein: «Ich kann die Situation gerade nicht einschätzen, in der Leon steckt. Es ist für ihn auch keine leichte Situation gewesen in Edmonton.»

Müller kündigte an, den direkten Kontakt zu Draisaitl zu suchen. «Er ist gerade erst ausgeschieden, dann will man auch nicht fünf Minuten nach Abpfiff schreiben», sagte der 36-Jährige: «Da muss man ihn vielleicht doch mal eine Nacht drüber schlafen lassen.»

Draisaitl war mit den Oilers aufgrund eines 2:5 am Sonntag (Ortszeit) im sechsten Spiel der Serie gegen die Vegas Golden Knights ausgeschieden. Die NHL-Saison endete damit für ihn trotz einer persönlich erneut herausragenden Spielzeit wieder mal mit einer herben Enttäuschung. In den Playoffs kam er auf 13 Tore und fünf Vorlagen und in der gesamten Saison auf sagenhafte 146 Scorerpunkte.

Sollte sich Draisaitl für die Reise nach Finnland entscheiden und der DEB-Auswahl helfen wollen, wäre er wohl erst Ende der Woche verfügbar. Das deutsche Team trifft nach zwei spielfreien Tagen am Donnerstag (19.20 Uhr/Sport1 und MagentaSport) auf Dänemark. Voraussichtlich muss die Auswahl des neuen Bundestrainers Harold Kreis alle vier verbleibenden Gruppenspiele gewinnen, um das Minimalziel Viertelfinale zu erreichen.

«Es wäre eine unheimliche Verstärkung fürs Team, klar», sagte NHL-Verteidiger Moritz Seider von den Detroit Red Wings: «Ich glaube, jeder würde sich freuen. Aber ich glaube nicht, dass wir jetzt nur darauf spekulieren, dass Leon kommt. Ich glaube, damit würden wir es uns jetzt zu einfach machen.»

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