Einschulung für Migrantenkinder nur mit Sprachtest

Foto: Pixabay
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MOSKAU: Russland braucht Gastarbeiter für seine Wirtschaft. Doch nun verschärft Moskau den Kurs gegen Migranten. Auch Kinder werden zunehmend ausgegrenzt.

Das russische Parlament hat in erster Lesung ein Gesetz verabschiedet, das die Einschulung von Einwandererkindern mit ungenügenden Sprachkenntnissen verbietet. Der Beschluss der Staatsduma sei einstimmig gefällt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Tass. Der Gesetzesinitiative nach müssen Migranten nicht nur ihren rechtmäßigen Aufenthalt in Russland nachweisen, um ihre Kinder zur Schule zu geben. Die Kinder müssen auch vor der Einschulung einen Sprachtest durchlaufen.

Den Test solle das Bildungsministerium erarbeiten. Personen, die den Sprachtest nicht bestehen, würden nicht zur Teilnahme am Unterricht in Grund-, Mittel- und Oberstufe zugelassen, heißt es. Was mit diesen Kindern weiter passieren soll, geht aus den bisher veröffentlichten Angaben zu dem Gesetzesvorhaben nicht hervor. Nach der voraussichtlichen Annahme in der dritten Lesung soll die Regelung ab 1. April 2025 in Kraft treten.

In Russland gibt es viele Einwanderer. Vor allem Gastarbeiter aus den ehemaligen Sowjetrepubliken in Zentralasien zieht es nach Russland. Laut Innen- und Bildungsministerium waren von 18 Millionen Schülern im vergangenen Jahr 200.000 Migrantenkinder. Davon hätten 41 Prozent ein ungenügendes Sprachniveau, schrieb Duma-Chef Wjatscheslaw Wolodin, der einer der Initiatoren des neuen Gesetzes ist, auf seinem Telegramkanal.

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