Einfuhrzoll: Isuzu gewinnt Gerichtsstreit

Satoshi Yamaguchi, Präsident Isuzu Motors Thailand. Foto: Isuzu Motors
Satoshi Yamaguchi, Präsident Isuzu Motors Thailand. Foto: Isuzu Motors

BANGKOK: Am Freitag (23. September 2022) bestätigte der Oberste Gerichtshof in Bangkok das Urteil der Vorinstanz und wies die Forderung der Zoll- und Steuerbehörden zurück, dass Isuzu Motors (Thailand) rund 1,8 Milliarden Baht an Einfuhrzöllen zahlen muss.

Der Automobilhersteller hatte die beiden Behörden zuvor verklagt, weil sie sich geweigert hatten, den ermäßigten Einfuhrzoll auf die Getriebesätze anzuwenden, die er zwischen 1999 und 2002 von den Philippinen importiert hatte. Isuzu erklärte, dass es im Rahmen der AICO-Regelung (Asean Industrial Cooperation) Anspruch auf einen Einfuhrzoll von 5 Prozent habe. Die beiden Ministerien erklärten jedoch, dass Isuzu den ermäßigten Satz nicht in Anspruch nehmen könne, weil die Getriebe in Lkw-Modellen verwendet worden seien, die nicht in der Produktbescheinigung aufgeführt seien, und daher den vollen Zollsatz von 42 Prozent zahlen müsse.

Der Oberste Gerichtshof wies die Klage am Freitag ab und bestätigte das Urteil der Vorinstanz, wonach es sich bei den Angaben in der Bescheinigung lediglich um Modellnummern handelte, die das Wesen der AICO-Regelung nicht berührten. Daher muss Isuzu lediglich den Einfuhrzoll in Höhe von 5 Prozent entrichten.

Das Gericht wies auch die Berufung der beiden Ministerien zurück, die behaupteten, der Automobilhersteller habe weniger als die vorgeschriebene Anzahl von Getrieben eingeführt. Sie behaupteten auch, dass die Tochtergesellschaft Isuzu Engine Manufacturing (Thailand) die Anforderungen für die Ausfuhr von Fahrzeugmotoren im Rahmen der AICO-Regelung nicht erfüllt habe.

Das Gericht erklärte jedoch, der Einspruch stütze sich auf neue Tatsachen, die bei der Bewertung der Einfuhrsteuer nicht vorgebracht worden seien. Ihre Berücksichtigung würde daher dem Verfahren zuwiderlaufen und wäre für den Einführer ungerecht.

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Jürgen Franke 25.09.22 08:10
Herr Ender, es ist zu empfehlen,
dass Sie als Regierungsberater fungieren sollten. Grundsätzlich sind Zolleinahnmen eine sichere Geldquelle.
David Ender 24.09.22 14:30
42% Importzoll, 100%, 150% ....
Bis heute wagt niemand ueber den Elefanten im Raum zu sprechen: Waehrend Thailand - ohne einer einzigen namhaften inlaendischen Automarke - der 7te groesste Autoexporteuer der Welt ist, steht eine turmhohe Zollmauer um das Koenigreich herum zum Zwecke umgekehrt Autoimporte zu sabotieren. Angesichts der absurden Hoehe geht es hier offenkundig nicht um Zolleinnahmen, sondern um Wuergezoelle zur Abschottung des Marktes. Gleichzeitig profitiert Thailand von laecherlich niedrigen 7% Zoellen etwa nach USA hinein oder Australien. Diese Einbahnstrasse der Uebervorteilung wird fuer das Land irgendwann mal boese enden. Spaetestens wenn Thailand nun automaessig bald gesaettigt ist und die japanische und amerikanische Autokarawanne weiterziehen wird. Dann wird es eben statt schlechtem Gewissen bloss lange Gesichter geben. Zumal die Produktivitaet etwa in Vietnam oder Indonesien deutlich hoeher ist. Die Uhr tickt. Mit dieser frivolen Zollpolitik kauft man bloss Zeit, gestaltet jedoch keine nachhaltige Zukunft. Geschweigedenn eine international wettbewerbsfaehige Industrie.
Dieter Kowalski 24.09.22 10:50
42 Prozent Zoll für Getriebe (bis etwa 200 % Zoll+Steuer auf importierte Fahrzeuge), sind doch sowieso ein kompletter Witz, vor allem für ein Land, das Fahrzeuge gar nicht selbst bauen kann. Würden die Japaner, Europäer und Chinesen nicht vor Ort Fahrzeuge produzieren, könnten sich wohl die wenigsten Thais ein motorbetriebenes Fahrzeug leisten, und würden heute noch mit Fahrrad und Rikscha unterwegs sein.