Einflussreicher Duterte-Kritikerfestgenommen

Antonio Trillanes(2-r.). Foto: epa/Mark Cristino
Antonio Trillanes(2-r.). Foto: epa/Mark Cristino

MANILA (dpa) - Auf den Philippinen ist ein einflussreicher Abgeordneter der Opposition und Gegner von Präsident Rodrigo Duterte festgenommen worden. Senator Antonio Trillanes wurde am Dienstag in der Hauptstadt Manila im Parlamentsgebäude von der Polizei abgeführt. Dem 47-Jährigen wird die Beteiligung an einem Putschversuch gegen die frühere Präsidentin Gloria Arroyo 2007 zur Last gelegt. Der Senator war zwischenzeitlich begnadigt worden. Duterte hatte die Amnestie jedoch kürzlich widerrufen.

Trillanes gehört im Parlament zu den entschiedensten Gegnern des heutigen Präsidenten. Der ehemalige Offizier warf Duterte und seiner Familie mehrfach Korruption in großem Stil sowie die Verwicklung in illegale Drogengeschäfte vor. Der seit 2016 amtierende Präsident hat sich international durch ein brutales Vorgehen gegen tatsächliche und vermeintliche Drogenkriminelle einen Namen gemacht.

Der Senator kündigte an, eine Kaution von umgerechnet etwa 3500 Euro zu hinterlegen, damit er freikommt. Zugleich warf er Duterte vor, ein autoritäres Regime installiert zu haben. «Wir sind keine Demokratie mehr», sagte er. Trillanes hatte sich an einem Aufstand von Militärs beteiligt und war deshalb zu einer Haftstrafe verurteilt worden. Aus dem Gefängnis heraus wurde er zum Senator gewählt. 2010 wurde er begnadigt, was Duterte jedoch aufheben ließ.

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Leserkommentare

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TheO Swisshai 29.09.18 13:19
@Thomas Knopf / Warum das Negative
Weil die positiven Dinge, die Sie erwähnt haben, eigentlich nichts ausgewöhnliches sein sollten, sondern einfach nur zu den Aufgaben als Präsident gehören und weil man evtl.Gesetzesverstösse und Menschenrechtsverletzungen nicht mit guten Taten, wie z..B. den Beitrag zum Sozialversicherungsgesetz, begleichen kann.
Thomas Knopf 28.09.18 13:39
Warum immer nur das negative ?
Jo , Duterte macht JAgd auf Drogen-Kriminelle ; ist rüpelhaft . Aber wo waren den die ganzen Gutmenschen , als sich ein großteil des Parlaments am Volk bediente ( Pig Barrel Scandal !) . Warum redet niemand über seine Vorgaben bei Korruptionssverdacht ? Über sein Vorgehen bzgl. Familienplanung ( hier legte er sich mit der Kirche an ! ) . Warum redet niemand über sein Beitrag zum Thema Sozialversicherung ? Arbeitsplätze schaffen ? Rede mal mit einem Taxifahrer in Davao , welcher die damalige Zeit miterlebt hat ; warum sie so mögen ! Selbst der vorherige Präsident war zwar nett , aber wirkungslos . Hat selber auf seinen Farmen BilligstLohnarbeiter eingesetzt . Das philippinische Volk hat ihn zum Wahlsieg sozusagen getragen !! Wo gab es das vorher schon mal ? Einer der nicht antreten wollte , der sagte : wer Geschenke will , soll seine T-Shirts selbst drucken lassen ? Obama s erste Wahlkampagne hatte was davon . Hier in D. können wir nur davon träumen .
Norbert Kurt Leupi 26.09.18 23:41
Tragödien / Herr TheO Swisshai
Wegen den Taifuns , die jährlich die Philippinen schwerstens heimsuchen , da fühle ich mit Ihnen! Was den Führer Duterte anbelangt , meine ich , dass die Filipinos/as wussten , wen sie da wählen ! Er war ja vorher Bürgermeister in Davao ,der Haupstadt der Muslim - Insel Mindanao und er hat dort bewiesen , dass er eiskalt , respektlos und rüpelhaft war ! Vielleichte wünschte sich das Volk einen " Auf- und Abräumer ? " Jetzt haben sie ihn ! Besser als Marcos und die Ymelda ist er ja allemal ?
TheO Swisshai 26.09.18 01:27
Tragödien
Die Philippinos können einem wirklich leid tun. Sie haben weder, - die ständigen, zerstörerischen Taifuns, noch, - ihren respektlosen und rüpelhaften Präsidenten, verdient. Das Eine lässt sich nicht ändern, das Andere möglicherweise schon. Die Philippinen sind ja soviel ich weiß noch eine Demokratie.und keine Diktatur, auch wenn ihr Präsident das vermutlich gerne andersrum hätte.