Eine vermüllte Welt

Eine vermüllte Welt

Sie als Urlauber/in oder als Expat in Thailand kennen natürlich die Situation, wenn Sie an einen Strand gehen: Er ist meistens total verdreckt, ebenso wie das Wasser. Überall Plastik, und das ist ja nur der sichtbare Teil. Der Müllteppich erstreckt über alle Meere, macht die Seetiere krank und macht die Menschen krank, die sie verspeisen.

Es ist nicht übertrieben, wenn man sagt: Plastik ist die Seuche unseres Jahrhunderts. Jeder von uns benutzt sie, ob als Wasserflasche, Strohhalm oder als Einkaufstüte. Selbst ich, der eigentlich sehr umweltfreundlich und bewusst mit diesem Thema umgeht, komme gelegentlich nicht umhin eine Plastiktüte zu benutzen, um meinen Abfall darin in den Müllschlucker zu werfen. Tatsache ist, nicht der Himalaya ist der höchste Berg der Welt, sondern der aufgehäufte Müll der Welt. Haben Sie sich schon mal bewusst in Ihrem Umfeld nach Plas­tik-Artikeln umgeschaut? Der Kamm: Plastik, die Zahnbürs­te: Plastik, der Ohrreiniger: Plastik, die Seifenschale: Plastik, und selbst im Garten: Der Tisch, die Stühle aus Plastik. Wir entkommen diesem billigen Kunststoff nicht, der unser Leben scheinbar so einfach macht, und der gleichzeitig auf dem besten Weg ist, unser Leben zu zerstören. Verpackung, Baustoffe oder Kleidung, für alles wird Plastik verwendet. Die Weltproduktion jährlich liegt bei etwa 400 Millionen Tonnen und steigt täglich an. Polyethylen ist als wichtigster Verpackungskunststoff dabei der schlimmste Giftstoff, mit dem die Hersteller gleichzeitig die größten Gewinne machen. Wenn man dann noch die CO-2 Abgase der Autos dazurechnet, der Kreuzfahrtschiffe, der Flugzeuge und last but not least die Methangase der Rinder weltweit, dann fragt sich jeder normale Mensch: Wie soll das weiter gehen? Der amerikanische Präsident will davon nichts wissen. Er will von nichts wissen, was unsere Welt zerstört. Die Gletscher tauen ab, der Meeresspiegel steigt an, aber „King Trump“ weiß von nichts. Dieser, von politisch schlecht informierten Wählern zum Präsidenten des wichtigsten Landes der Welt gekürt, ist dabei, die Welt in einen Scherbenhaufen zu verwandeln. Warum haben wir keine oberste Weltbehörde, die solche Typen verhindert? Stattdessen haben wir überall Konzern-Bosse, denen nichts anderes wichtig ist als der Gewinn. Sie belügen und betrügen ihre Kunden, sie täuschen sie, indem sie Lebensmittel mit Chemikalien behandeln, um das Haltbarkeitsdatum zu verlängern, überall auf der Welt. In Thailand haben wir gerade erfahren, dass mehr als 30 Prozent der Lebensmittel mit Giften belastet sind. Während immer mehr Wissenschaftler daran arbeiten, unsere Gesundheit zu verbessern, ist die Lebensmittelindustrie dabei, das Gegenteil zu erreichen. Sie wehrt sich mit teuren Anwälten gegen jegliche angebliche Verleumdung, aber an der Wahrheit führt kein Weg vorbei. Zig Millionen Tonnen Gülle, überall auf Feldern und Wiesen versprüht, kehrt zu uns zurück, macht uns satt und gleichzeitig krank. Die Autoabgase, die wir täglich einatmen, viel höher als die Autoproduzenten uns vorgegaukelt haben, bilden die andere Seite der Seuche. Wir glauben immer noch, wir brauchen die Autos. Es ist umgekehrt: Die Autos brauchen uns, damit wir daran zu Grunde gehen. Forscher aus aller Welt versuchen seit Jahren die Kohlendioxyde in E-Gase zu verwandeln, die ohne schädliche Ausstöße verwendet werden können. Vom Erfolg dieser Versuche sind wir leider noch etwas entfernt. Bis dahin kann nur die private Einsicht helfen, auf Plastik - so weit wie möglich – zu verzichten. Für wenig Geld gibt es überall Einkaufsbeutel aus Jute, die man immer wieder verwenden kann, oder Papiertüten, die schon nach wenigen Wochen verrotten, im Gegensatz zu Plastik, das noch in 1.000 Jahren durch die Meere wabern wird. Ja, das kostet vielleicht ein paar Cent extra, aber die Folgen der Umweltverschmutzung werden auf Dauer ein Vielfaches kosten. Mülltrennung hilft ein wenig, Glas kann größtenteils wiederverwendet werden und Lebensmittelabfälle werden zu Humus. Aber vieles muss verbrannt werden und zerstört die Atmosphäre. Bei dieser Gelegenheit möchte ich eine Frage an meine Leser richten: Wissen Sie, wo leere, ausgediente Batterien abgegeben werden können, damit sie (zuverlässig!) umweltfreundlich entsorgt werden? Hier landen sie immer noch im Hausmüll. Deshalb wäre es sehr hilfreich, wenn Sie – sofern sie es wissen – dem FARANG dies in einem Leserbrief mitteilen würden. In der sogenannten 3. Welt suchen verarmte Menschen auf den Müllhaufen alles was sich noch verwenden oder verkaufen lässt, insbesondere Plastikflaschen. Wenn Sie dazu beitragen wollen, dass auch ihre Kinder und Enkel noch menschenwürdig leben können, dann sollten Sie diesem Thema etwas mehr Zeit und Aufmerksamkeit widmen. Nicht der Auspuff darf in Zukunft bestimmen, wie wir leben werden, sondern der Autofahrer, der sich für eine abgasfreiere Version entscheidet. Der Versuch, über den Emissionshandel bessere Bedingungen zu erreichen, hat sich weitgehend als nicht praktikabel erwiesen. Ich glaube an die Einsicht der Menschen. Sie werden sich, so hoffe ich, demnächst mit einem Korb oder einer Stofftasche zum Einkaufen begeben, und sie werden bereit sein, etwas mehr Geld zu zahlen für Produkte die fair und umweltfreundlich hergestellt werden. Noch ein Tipp: Hausärzte empfehlen, einmal wöchentlich auf die Dusche zu verzichten. Das hilft der Haut und verringert den Wasserverbrauch. Wie auch immer: Jeder Mensch trägt durch sein Verhalten dazu bei, wie die Welt sich entwickeln wird. Einige sind sehr bemüht und engagiert, unsere Welt, wenn nicht zu verbessern, dann zumindest den Status Quo zu erhalten. Viele andere, ich glaube es ist die Mehrheit, geht dieses Thema am Allerwertesten vorbei. Sie leben heute. Sie wollen heute leben und auf nichts verzichten. Offenbar ist ihnen, was danach kommt, scheißegal.

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Norbert Kurt Leupi 01.08.18 15:59
Plastic-World
Wir leben in einer Verschwendungsgesellschaft ,die uns Verschwendung als Wachtum verkauft ! N.B. Jährlich gelangt das Gewicht von mindestens 26000 Blau-Walen als Plastik in die Welt-Meere !
Mike Dong 01.08.18 14:25
@Hr.Franke / "ich hoffe Sie haben Verständnis"
Ja, das habe ich, Herr Franke. Wenn meine kleinen Beispiele aber in Zukunft helfen mit "offeneren Augen" durch Thailand zu gehen, hat es ja was gebracht.
Jürgen Franke 31.07.18 19:52
Herr Dong, ich hoffe, Sie haben
Verständnis dafür, dass ich diese unerfreuliche Diskussion mit Ihnen nicht fortsetzen möchte.
Mike Dong 31.07.18 16:37
@Hr.Franke / sie verschliessen die Augen
Verlassen Sie dich mal "Ihre Gegend", wenn Sie über die Beziehung eines Grossteils der thail. Bevölkerung zu Müll und dessen Entsorgung in der freien Natur erfahren wollen. Beobachten Sie dich mal die Schulkinder, wenn diese aus der Schule kommen. Der Müll, z.B. Chipstüten, fliegt nur so herum. Wenn Sie einem Überlandbus folgen, der gerade einen Einkaufsstop machte, wie lange dauert es bis die ersten Becher u Tüten aus dem Fenster des fahrenden Busses geworfen werden ? Wenn Sie nicht in einem HOCHHAUS wohnen würden, könnten Sie feststellen wie schnell sich Abfall auf dem von Ihnen bewohnten LAND sammelt. Glauben Sie etwa, daß die Farangs den da hinwerfen ? Nein, das machen die nicht. Dann gibt es 2 Möglichkeiten: Der Abfall wird gebeamt, oder .... ja genau, das ist es ! Übrigens finde ich Ihren Gebrauch des Begriffes "menschenverachtend" ziemlich inflationär, ungefähr so wie der heutige Gebrauch des Begriffes "Rassist". Nehmen Sie bitte zur Kenntnis.
Jürgen Franke 30.07.18 16:34
Gegen die Müllberge dieser Welt hilft leider
kein Apell an die Vernunft der Menschen, da jeder offensichtlich etwas anderes darunter versteht, sondern lediglich schärfere Gesetze und entsprechende Strafen. Und Ihre Frage, Herr Krüger, wo Sie Ihre leeren Batterien abgegeben können, wurde in einigen zivilisierten Ländern bereits gelöst, denn steht an der Kasse, in den Läden, wo man Batterien kauft, ein Behälter mit der Aufschrift: "Leere Batterien". Noch ein Tipp von mir: wechseln Sie Ihren Hautarzt.
Mike Dong 30.07.18 13:45
"Pampig aus Phuket"
Übrigens gibt es Menschen, die leben seit vielen Jahren in Thailand, und konnten nach eigener Aussage noch nie einen Thai beim "Müll auf die Strasse werfen" beobachten. Das sind die schlimmsten Realitätsverweigerer.
Rudolf Lippert 30.07.18 10:20
Gerhard Pflugfelder
einerseits kritisieren Sie alle und alles in einem grossen Bogen, andererseits postulieren Sie, dass andere Individuen eben dieser zuvor pauschal kritisierten Zeit und Gesellschaft es richten könnten. Dies ist ein Widerspruch. Es ist auch sicher nicht alles per se schlecht. Etwas Besseres ist besser, etwas Schöneres ist schöner, etwas Billigeres verursacht dem Käufer weniger Gegenleistung. Da ist nichts Schlechtes dran. Selbst Gier an sich ist ein Motor für Fortschritt. Sie muss nur von dem M a s s in Grenzen gehalten werden. Das rechte Mass ist heutzutage ganz vielen Menschen abhanden gekommen, auch Dinge wie: Anstand, Respekt usw.
Dies alles drückt sich überall aus.
Nun habe ich den Artikel nochmals gelesen, sehr vielschichtig und etwas "düster". Nur real ist vieles gar nicht so düster.
Marcel Edouard Petter 29.07.18 19:01
Humor muss sein
Sollte ich einmal wöchentlich auf das Duschen verzichten, dann würde ich überhaupt nicht mehr duschen! Prinipiell dusche ich nur einmal im Monat, ob ich es dann nötig habe oder nicht! Zu diesem Thema gibt es ja noch den Spruch: "Duschst du jeweils nach dem Bumsen?" - "Ja, klar." - "Dann solltest du wieder mal bumsen."
Jürgen Franke 29.07.18 19:00
Herr Krüger, Sie haben es mal wieder auf
den Punkt gebracht. Ändern Sie die Menschen, dann ändert sich auch die Welt. Übrigens, Herr Krüger, Herr Trump ist von den Bürgern der USA, demokratisch gewählt worden. Die Menschen haben das geglaubt, was er in seinen vielen Reden vor seiner Wahl versprochen hat. Und daran hält er sich. Die Menschen, das Volk, nämlich die Wähler sind die "Weltbehörde", die Sie fordern.
Marcel Edouard Petter 29.07.18 16:35
Alte Batterien
Zum Thema Entsorgung alter Batterien wurde schon 2014 im "Farang" ein Leserbrief veröffentlicht, auch damals schon gab es keine befriedigende Antwort. Es wird sich leider in den vergangenen vier Jahren kaum etwas geändert haben.