Einbruch bei den Automobilexporten

Foto: epa/ADI WEDA
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BANGKOK: Die Exporte gingen im Monat April mit Milliardenbetrag im Jahresvergleich um 2,6 Prozent zurück und erreichten den niedrigsten Stand seit 24 Monaten.

„Der Rückgang war hauptsächlich auf die Handelsspannungen zwischen den USA und China zurückzuführen, die thailändische Lieferungen nach China betrafen", sagte Pimchanok Vonkorporn, Generaldirektorin für Handelspolitik und Strategie (TPSO) im Handelsministerium. Von Januar bis April sind die thailändischen Exporte nach China gegenüber dem Vorjahr um 8,1 Prozent gesunken.Der drastische Rückgang der Lieferungen hat zu einem Handelsbilanzdefizit von 1,45 Milliarden Dollar geführt. In den ersten vier Monaten dieses Jahres gingen die thailändischen Exporte um 1,9 Prozent zurück.

Die Automobilindustrie, ein wichtiger Exportartikel des Königreichs, hat in den letzten vier Monaten aufgrund sich ändernder Markttrends einen Einbruch erlebt. „Viele Länder importieren weniger Fahrzeuge aus Thailand und führen Elektroautos aus anderen Ländern ein“, zitiert die „Nation“ Pimchanok. Beispielsweise war Australien in den letzten zehn Jahren ein wichtiger Käufer von thailändischen Fahrzeugen und Autoteilen. Die Automobilexporte nach Australien sind jedoch in diesem Jahr zurückgegangen, da Australien seinen Schwerpunkt auf Elektrofahrzeuge aus anderen Märkten verlagert hat. Von Januar bis April gingen die thailändischen Exporte von Fahrzeugen, Autoteilen und Zubehör nach Australien im Jahresvergleich um 15 Prozent zurück. Nach Angaben der Federation of Thai Industries exportierte die Autobranche im April 67.114 Fahrzeuge, im Jahresvergleich ein Minus von 7,5 Prozent.

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Leserkommentare

Vom 10. bis 21. April schließen wir über die Songkranfeiertage die Kommentarfunktion und wünschen allen Ihnen ein schönes Songkran-Festival.

Ingo Kerp 24.05.19 13:39
Alle benannten Umstände sind von Thailand und der thail. wirtschaft nicht zu ändern. E-Autos koennten in Zukünft irgendwann mal kommen. Egal welche Zukunftsgedanken und Überlegungen in Raum stehen koennten, nichts würde sofort greifen. Den Thai Baht abwerten wäre eine Maßnahme, die TH souverän sofort, innerhalb von Stunden oder Tagen vornehmen koennte. Es wäre ein Segen für viele und vieles.
Beat Sigrist 24.05.19 13:32
Der Grund für die kleineren
Export und Importzahlen von Autos und auch anderen Gütern könnte auch noch einen anderen Grund haben. Der Wechselkurs von der Thailändischen Währung gegen Dollar oder Euro usw. ist einfach gesagt etwa 20 bis 25 % zu hoch bewertet. Sollte der Baht nicht bald seinem effektiven Wert angepasst werden, dann sinken nicht nur In und Exporte weiter nach unten, sondern auch der Touristenstrom wird massiv sinken. Diese negativ Spirale kann nur gestoppt werden, wenn Produkte und Dienstleistungen aus Thailand mit einem fairen Wechselkurs unterstützt wird. Da kommt mir ein lustiges Beispiel in den Sinn. In einem Lokal wo ich eigentlich Stammkunde ( war ) hat mein Lieblingsessen von heute auf morgen um satte 30% aufgeschlagen. Als ich den Chef auf die Preissteigerung ansprach, bekam ich folgende Antwort : Er habe plötzlich weniger Gäste und somit auch weniger Umsatz und darum habe er die Preise angehoben! Ich habe auf meine Zunge gebissen und ihm verschwiegen, das er mit diesem Lösungsversuch nochmals weniger Gäste und somit noch weniger Umsatz machen wird.
Bernd Kreutzer 24.05.19 13:26
Überhöhter Bath ist wesentlicher Faktor
Auch der völlig überhöhte Bath trägt wesentlich zu den Exporteinbrüchen bei, da er die Waren für die importierenden Länder erheblich verteuert. Doch das wird gern verschwiegen - denn Schuld sind immer die anderen! :-)
Thomas Thoenes 24.05.19 12:00
Sehr interessant zu lesen
das es eine Menge Gründe gibt warum der Export einbricht. Der viel zu hohe Thaibaht aber mit keiner Silbe erwähnt wird. Selbst wenn wir die angegeben Gründe mal kommentarlos zur Kenntnis nehmen, wäre daran ja nichts zu ändern. Thailand kann sich weder gegen den Handelskrieg zwischen USA und China stellen, noch über Nacht eine Elektroautoindustrie aus dem Boden stampfen. Den Thaibaht aber in Einklang mit dem Bruttosozialprodukt zu bringen, sprich ab zu werten, wäre sofort möglich und würde dem Export Flügel verleihen. Aber nicht nur das, auch ausländische Investoren, Tourismus und Inlands Kaufkraft würden sprunghaft ansteigen. Bei realen 1:50 gegen den Euro würde die Wirtschaft in kürzester Zeit schwarze Zahlen schreiben.