Ein Wochenende am Mekong

Jen, Som und Men vor der Naga-Statue am Mekong.
Jen, Som und Men vor der Naga-Statue am Mekong.

Ein Leser berichtet über seinen Ausflug nach Nong Khai:

Ja, doch, reichliche Bedenken waren bei uns schon vorhanden, als wir am letzten Wochenende nach Nong Khai an den Mekong starten wollten. Wir, das waren meine Frau Jen und ich sowie das mit uns befreundete Ehepaar Som und Men. Wir hatten die beiden Freunde vor einiger Zeit zu einem Wochenendtrip eingeladen und der stand nun an.

Aus zeitlichen Gründen war die Abreise auf den fünften September gefallen, da unsere Freunde einen Baustoffhandel haben und aus geschäftlichen Gründen nicht früher konnten. Wochenlang war es heiß und trocken im Isaan und dann fing der ersehnte Regen an. Es regnete reichlich und heftig, zur Freude der Landwirte und auch der Gartenbesitzer. Dann aber zog sich der heftige Regen doch einige Zeit hin und es wurden schlimme Nachrichten über den Tropensturm „Podul“ und ein paar Tage später über „Kajiki“ verbreitet. Im TV sah man die Bilder von überfluteten Ortschaften mit zerstörten Häusern. Gerade auf der von uns zu befahrenden Strecke von Korat nach Khon Kaen, Udon Thani bis Nong Khai wurden im TV beeindruckende Bilder vom Hochwasser gezeigt.

Wir waren dennoch optimistisch gestartet und gingen davon aus, dass die Straße Nr. 2 höher liegen würde als die wasserüberfluteten Gegenden. Am Morgen schien bei uns die Sonne und es sah ganz nach dem deutschen Sinnspruch: „Wenn Engel reisen…“ aus. Es war warm und trocken und so fuhren wir gutgelaunt los. Bis kurz hinter Khon Kaen blieb es auch so. Wir sahen viele verwüs­tete Häuser und Gärten unterhalb der Straße, die der Regen zerstört hatte. Jetzt fing es doch tatsächlich an zu regnen. Man sah die verzweifelten Menschen, die zwischen den teilweise geretteten Habseligkeiten wieder versuchten, den Rest vor dem Regen zu retten. Für uns dauerte der Regen ungefähr 15 Minuten auf dem Weg in den Norden, dann war er zu Ende und die Sonne kam langsam wieder zum Vorschein. Wir waren sehr froh, dass sich das Wetter danach hielt und es trocken blieb. Beim nächsten Stopp für einen Kaffee und eine Kleinigkeit zum Knabbern merkten wir beim Aussteigen aus dem Aircon gekühlten Auto, wie warm es draußen war. Das Thermometer zeigte 35 Grad an.

Unbeschadet und ohne allzu viel Autoverkehr kamen wir dann am frühen Nachmittag in Nong Khai an. Gebucht hatte ich für uns je eine Suite im „Asawann Hotel“. Das Hotel liegt an der Einfallstraße in Nong Khai, nicht weit vom Mekong entfernt. Es ist einfach und liegt direkt neben dem angeschlossenen „Asawann Shopping Complex“ und das zur Freude unserer Damen. Das Hotel liegt recht zentral, der Preis ist äußerst günstig und wenn man bereit ist für die sogenannte „Suite“ einige Abstriche zu machen, wohnt man richtig!

Da meine Frau und ich bereits mehrmals in Nong Khai waren, wollten wir uns an dem Wochenende auf die Dinge beschränken, die wir vorher besprochen hatten. So sind wir als erstes zum „Tha Sadet Market“ mit einem Motorrad-Tuk-Tuk gefahren. Dieser riesige Markt mit allen vorstellbaren und unvorstellbaren Waren liegt direkt an der Uferpromenade des Mekong. Es ist ein langgestrecktes Gebäude, in dem sich rechts und links neben dem Mittelgang ein Geschäft an das andere anschließt. Egal was man sucht, man findet es hier. Das Ganze noch zu sehr angenehm günstigen Preisen. So ein Bummel durch diesen Einkaufstunnel macht müde und durstig. So sind wir, wir Männer waren mit den Einkaufstüten bepackt, dann zu einem uns bekannten Restaurant direkt an der Uferpromenade gegangen. Das Restaurant liegt etwas erhöht, so dass man einen tollen Blick über den Mekong auf die laotische Seite hat. Links vom Restaurant sieht man dann noch auf die „Thai-Lao-Freundschaftsbrücke“. Das Abendessen war sehr gut und reichhaltig und das Bier wurde eifrig nachgeschüttet. Es war ein netter und unterhaltsamer Abend. Geht es um das Shopping, entfalten die Damen einen unglaublichen Eifer und große Kraft. So ging es dann nach Rückkehr zum Hotel nicht in die Zimmer sondern, wir Männer konnten es kaum glauben, direkt an der Rezeption vorbei in den angeschlossenen Shopping-Komplex.

Wat Pa Phu Kon mit seinem glitzernden, blauen Dach.
Wat Pa Phu Kon mit seinem glitzernden, blauen Dach.

Der nächste Tag war nach dem Frühstück für einige Besichtigungen eingeplant. Auf dem Programm standen als erstes das beeindruckende und kostspielig gebaute „Wat Pa Phu Kon“. Das Wat, in einem Waldgebiet gelegen, hat riesige Ausmaße und ein von Weitem erkennbares, blaues, glänzendes Dach. Es sind Keramikziegel mit einer glasierten Oberfläche. Über die große Freifläche vor dem Wat kommt man zur Treppe, die oben in einer weiteren Freifläche mündet. Am Ende dieser Treppe, vor der Wat-Freifläche, sind zwei große martialische Figuren aufgestellt, die als Tempelwächter dienen. Hergestellt wurden sie aus Carrara-Marmor. Im Inneren des Wihan ist alles sehr großzügig und edel hergerichtet und das Größte ist der liegende Buddha in der Mitte der Halle. Er ist aus Carrara-Marmor gefertigt und rund 20 Meter lang. Es gibt viel zu sehen und zu bestaunen in und an diesem Wat, so dass wir doch einige Zeit dort verbracht haben. Nach der Anstrengung musste natürlich erstmal ein Kaffee getrunken werden und, viel wichtiger, etwas gegessen werden.

Das nächste Ziel war unseren beiden Gästen auch nicht bekannt, weshalb sie gutgelaunt mit uns fuhren, bis sie das Ziel sahen. Wir sind zum Wat Pha Tak Suea gefahren, was ihnen nichts sagte. Es ist ein schönes auf einem Berg gelegenes Wat, was allerdings nicht unser primäres Ziel war. Wir wollten auf den zum Wat-Gelände gehörenden „Skywalk“ gehen. Ein gläserner Boden auf einer in U-Form gebauten Aussichtsplattform. Man hat einen großartigen Blick durch den Glasboden und über die Landschaft mit Blick auf den Mekong. Es war schon erstaunlich wie viele Besucher dort waren und ehrfürchtig, seitlich von der über den Berg hinausragenden Glasbodenplattform standen und sich nicht trauten, den Glasboden zu betreten. Um unsere Freunde zu überzeugen, wie stabil das Ganze ist, habe ich ein paar Mal fest mit dem Fuß auf dem Glasboden aufgestampft. Habe das aber sofort wiedereingestellt, als ich die panischen Blicke der paar Besucher neben mir sah, die erschrocken auf den Glasboden blickten.

Die beiden Besichtigung­en waren beendet und es ging zurück nach Nong Khai. Die Damen wollten unbedingt noch in den „Tha Sadet Market“ gehen und danach an der Uferpromenade mit Blick auf den Mekong zu Abend essen. Gesagt, getan. Reichlich gesättigt und gut getrunken, sind wir dann noch über die Promenade geschlendert. Samstagabends wird auf der Promenade noch ein großer Markt aufgebaut, der sich über eine ordentliche Länge hinzieht. Der große Markt „Tha Sadet“ schließt um 17 Uhr und dann baut sich der Freiluftmarkt am Mekong auf. Außer, dass viele Dinge zum Verkauf angeboten wurden, wie im „Tha Sadet Market“ auch, gibt es beim Freiluftmarkt auch noch etliche Tanzgruppen und Musikanten, die das ganze Bild etwas beleben. Nach einem Spaziergang an der Uferpromenade ging es zurück zum Hotel. Auch an diesem Samstag hatten wir das Glück, dass die Sonne schien und es trocken blieb.

Nach einem ausgiebigen Frühstück am Morgen haben wir dann die Heimreise angetreten. Sehr angenehm war, dass nicht viel Verkehr herrschte, obwohl es Sonntag war und wir mehr erwartet hatten. Lediglich kurz vor Korat, wo wir nach Non Sung abbiegen konnten, staute sich der Verkehr auf einmal auf einige Kilometer. Insgesamt war es ein schönes Wochenende mit lieben Freunden, bei bestem Wetter und Amüsement.

Ingo Kerp, Korat


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