Ein Stück Schweiz zum Anfassen

Bundesrätin Doris Leuthard wirbt in Bangkok um Schweizer Hilfe

Kuchenanschnitt (v.l.n.r.): Eric Brand (Director of Operations Arnoma), SwissThai-Präsident Bruno Odermatt, Bundesrätin Doris Leuthard, Botschafter Ivo Sieber. Fotos: Rüegsegger
Kuchenanschnitt (v.l.n.r.): Eric Brand (Director of Operations Arnoma), SwissThai-Präsident Bruno Odermatt, Bundesrätin Doris Leuthard, Botschafter Ivo Sieber. Fotos: Rüegsegger

BANGKOK: Am 5. April reiste die Schweizer Bundesrätin Doris Leuthard für einen Arbeitsbesuch nach Bangkok, um sich mit dem stellvertretenden thailändischen Premierminister Somkid Jatusripitak sowie mit mehreren Ministern der thailändischen Regierung zu treffen. Auf der Agenda stand, Schweizer Know-how und technische Hilfe für Infrastrukturprojekte anzubieten und entsprechende Kontakte zu knüpfen.

Leuthard nutzte daher den Besuch, um sich mit Thailands stellvertretenden Premierminister Somkid Jatusripitak, Energieminister Dr. Siri Jirapongphan, Rohstoff-Vizeminis­ter General Ekachai Chansri sowie Umwelt- und stellvertretenden Transportminister Pailin Chuchotethaworn zu Gesprächen zu treffen.

Der Schweizer Botschafter Ivo Sieber begrüßte die Gäste.
Der Schweizer Botschafter Ivo Sieber begrüßte die Gäste.

Anlässlich des 20-jährigen Bestehens der SwissThai Chamber of Commerce (STCC) wurde im Arnoma Grand Hotel Bangkok ein festliches Mittagessen veranstaltet. Leuthard, die auch dem Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) vorsteht, wurde von einer hochrangigen Schweizer Wirtschaftsdelegation begleitet und begrüßte die Teilnehmer mit einer Ansprache zum Thema „Gemeinsam in eine vernetzte Zukunft“, in der es um die Infrastrukturentwicklung Südostasiens ging.

Gotthard-Granit als Gastgeschenk

Im Gepäck hatte Leuthard ein Stückchen Schweiz zum Anfassen: ein Stück Gotthard, das sie ihren thailändischen Amtskollegen überreichte. Der Granit, so Leuthard, symbolisiere Schweizer Qualität. „Sie wollen modern werden und einen nächsten Entwicklungsschritt schaffen und da brauchen sie natürlich auch ausländische Investitionen und ausländische Technologien und wenn das von Europa kommt, von der Schweiz kommt, umso besser“, erklärte die Bundesrätin.

„Die Herausforderung ist, dass die Schweiz nicht das einzige Land ist, das der Region Hilfe anbietet. Die Schweiz ist weit weg von Thailand. Das würde mich als Schweizer beunruhigen. Wir haben andere Länder, die sind viel näher und viel engagierter in der Entwicklung des Landes“, gibt Ruth Banomyong, Professor für internationalen Handel der Thammasat-Universität, gegenüber Reportern eines Fernsehteams des SRF, zu bedenken.

Anschluss nicht verlieren

In der Tat gestaltet sich das Schweizer Engagement nicht ganz einfach. Seit 2012 war kein Schweizer Bundesrat mehr in Thailand, obwohl beide Länder seit 85 Jahren diplomatische Beziehungen pflegen. Grund dafür ist der Militärputsch im Jahr 2014, wodurch sich die Beziehungen abgekühlt hatten. China, Japan und Korea inves­tierten weiter, die Schweiz zog sich zurück.

Leuthard hingegen, möchte das ändern und den bilateralen Beziehungen neuen Schwung verleihen: „Der Bundesrat ist wieder aktiv. Man kommt hochrangig und führt die diplomatischen Gespräche wieder.“ Das erscheint verständlich, droht dem Schweizer Bundesrat doch, in der Region den Anschluss zu verpassen. So entwickelt sich Thailand trotz Militärregierung weiter rasant und Chinas Einfluss wächst rapide.

Im Anschluss an das Treffen, besuchte die Bundesrätin den wunderschönen Wat Benjamabophit („Marmortempel“), der eine enge Partnerschaft mit dem größten thailändischen Tempel in der Schweiz, dem Wat Srinagarindravararam in Gretzenbach (SO) pflegt, bevor sie ihre Asienmission in Ho-Chi-Minh-Stadt (Vietnam) fortsetzte.

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