Ein schwingender Felsturm

NEW YORK (dpa) - Eine etwa 120 Meter aufragende Felsnadel im Osten des US-Bundesstaats Utah bewegt sich unmerklich hin und her - zumindest für menschliche Augen unmerklich. Mit Hilfe von Seismometern zeigten Forscher um den Geologen Jeff Moore von der Universität Utah, dass der Castleton Tower etwa einmal pro Sekunde schwingt. Sie wollen nun weiter untersuchen, wie sich die Vibrationen auf die Felsformation auswirken. Sie veröffentlichten ihre Messergebnisse im «Bulletin of the Seismological Society of America».

Die Wissenschaftler hatten zwei Bergsteiger engagiert, um die Sensoren am Fuß und der Spitze des Felsens anzubringen. Die von den Geräten gemessenen Schwingungen waren so gleichmäßig, dass die Forscher von einer natürlichen Quelle ausgehen. Für einen menschlichen Besucher sind die Schwingungen weder sicht- noch spürbar. Der Fels schwinge in einem Empfindlichkeitsbereich, der durch Erdbeben oder Verkehr nicht beeinflusst werde.

Der Castleton Tower im Castle Tal, das sich im Osten Utahs befindet, ist wegen seiner senkrecht aufsteigenden Felswand besonders beliebt bei Kletterern. Erklommen wurde die Felsnadel laut einer Mitteilung zu der Studie erstmals 1961. Danach sei der Fels in der Szene immer bekannter geworden. Castleton Tower gilt demnach als einer der größten frei stehenden Felsen der Welt.

«Ich hoffe, dass Kletterer und alle anderen, die das Glück haben, im Schatten dieses Steinriesen zu stehen, ihn [nun] in einem neuen Licht sehen werden», sagt der Mitautor der Studie Paul Geimer. «Wie bei der Wüstenlandschaft, in der er sich befindet, ist Castleton Tower dynamisch und energisch und reagiert unterschwellig auf Veränderungen in der Umgebung.»

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