BERLIN: Freundschaft oder Liebe? Es ist ein Job vor der Kamera, der im Drama «Matthias & Maxime» zwei Männer in Verwirrung stürzt. Als bei einem Filmprojekt einer Bekannten zwei Schauspieler ausfallen, springen Math (Gabriel D’Almeida) und Max ( Xavier Dolan) ein. Der Freundschaftsdienst, der zunächst harmlos klingt, entwickelt sich für die Jugendfreunde schnell zu einer emotionalen Achterbahnfahrt. Denn für den Film müssen sie sich küssen. Nach dem Kuss steht ihre Welt kopf, und die beiden jungen Männer hinterfragen ihre langjährige Freundschaft. Der kanadische Spielfilm «Matthias & Maxime» läuft am Donnerstag (29.8.) um 23.45 Uhr im WDR-Fernsehen.
Nur Freunde?
Beide jungen Männer stecken gerade in einer Umbruchphase im Leben: Matthias, der seine Karriere als Anwalt in einer renommierten Kanzlei beginnen will, und Maxime, der plant, Kanada zu verlassen, um dem schwierigen Alltag mit seiner Mutter zu entfliehen. Doch der Kuss, der ursprünglich nur für eine kleine Filmszene gedacht war, weckt tief verborgene Gefühle und Unsicherheiten, die das Leben der beiden Männer durcheinanderbringen.
Besonders Matthias hat Schwierigkeiten, damit umzugehen. Er hat eine Freundin, mit der er eigentlich glücklich war, doch nun hinterfragt er ständig seine Gefühle für Maxime. Die beiden Freunde kommen sich näher, entfernen sich wieder und finden erneut zueinander. Siegt am Ende die Liebe?
Musikalische Untermalung und popkulturelle Anspielungen
Der Film ist als Countdown aufgebaut, der die Tage und Wochen bis zu Maximes Abreise zählt. Es ist ein feinfühliges Porträt von zwei jungen Männern, die mit ihrer sexuellen Identität und den Erwartungen der Gesellschaft ringen. Neben der emotionalen Tiefe besticht der Film durch eine hervorragende musikalische Untermalung und zahlreiche popkulturelle Referenzen.
«Matthias & Maxime» ist kein gewöhnliches Coming-of-Age-Drama, sondern ein sensibles Porträt zweier junger Männer, die zwischen Freundschaft und mehr navigieren. Hauptthemen des Films sind heteronormative Vorstellungen, Freundschaft und Männlichkeit. Auch große Gefühle wie Lust und Begehren spielen eine ebenso große Rolle wie das Erwachsenwerden.
Regie führte Xavier Dolan, der auch die Hauptrolle des Maxime spielt. Der 35-jährige Regisseur aus Kanada ist kein Unbekannter in der Filmwelt. Einer seiner bisher erfolgreichsten Filme, «Mommy» (2014), brachte ihm den Preis der Jury bei den Filmfestspielen in Cannes ein. Dolans Werke zeichnen sich durch ihre intime Darstellung familiärer und persönlicher Konflikte sowie durch die Erkundung queerer Identitäten aus. Der Film läuft im Rahmen der Queer Reihe in der ARD.