Ein Jahr nach dem Beben in Mexiko

Hunderte Häuser noch mit Schäden

Foto: epa/Luis Villalobos
Foto: epa/Luis Villalobos

MEXIKO-STADT (dpa) - Adriana Reyna Álvarez del Castillo zeigt auf die letzte Etage des Hauses, neben dem sie vor einem Jahr wohnte. «Es ist komplett schief», sagt die 40-Jährige aus Mexiko-Stadt. «Aber die Regierung reißt es nicht ab. Beim nächsten großen Erdbeben kann das ein Problem werden.» Ein Jahr ist es her, dass ein Erdbeben der Stärke 7,1 die Hauptstadt des lateinamerikanischen Landes und umliegende Bundesstaaten um 13.14 Uhr Ortszeit erschütterte.

369 Menschen starben damals, 228 von ihnen in Mexiko-Stadt. 38 Gebäude stürzten in der Hauptstadt ein, Tausende erlitten Schäden - und sind seither eine Gefahr, falls es wieder bebt. Álvarez und eine Gruppe von rund 100 Nachbarn des Stadtteils Condesa kämpfen nun für einen Abriss der Gebäude.

Sie und ihre ehemaligen Nachbarin Carla Calderón zogen am Tag nach dem heftigen Erdbeben aus dem Haus in der Calle Citlaltepetl aus, da das Nebengebäude Schäden erlitten hatte und auf ihrem Wohnhaus lehnte. «Wir können es uns leisten. Viele andere aber nicht», sagt Álvarez. Gerade ältere Menschen mit einer kleinen Rente könnten nicht mehr umziehen, erzählen die Frauen.

Dass beschädigte Gebäude noch nicht abgerissen seien, liege am Personalmangel, sagt Álvarez. Für jedes Gebäude fielen Unmengen an Papierarbeit an. So dauere alles länger, sagt die 40-Jährige. Einem aktuellen Regierungsbericht zufolge bergen in Mexiko-Stadt allein 161 Gebäude ein hohes Risiko, einzustürzen. Die Regierung arbeite daran, diese abzureißen, heißt es in dem Bericht.

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