Ein Herz für Thailands Elefanten

Hilferuf aus Chiang Mai löst weltweite Welle der Unterstützung aus

Spenden aus aller Welt ist es zu verdanken, dass Thailands Elefanten dem Hungertod entkamen. Fotos: Tourism Authority of Thailand
Spenden aus aller Welt ist es zu verdanken, dass Thailands Elefanten dem Hungertod entkamen. Fotos: Tourism Authority of Thailand

CHIANG MAI: Bereits mehrere Male berichtete DER FARANG über die dramatischen Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie für in der Provinz Chiang Mai ansässige Elefantencamps, die dringend Hilfe in Form von finanziellen Mitteln, Futter und Medikamenten benötigen, um weiter für das Wohlergehen der Dickhäuter Sorge tragen zu können. Der abrupte Einreisestopp internationaler Touristen nach Thailand und die erlassenen Corona-Beschränkungen der Notstandsgesetzgebung haben sie in eine finanzielle Notlage getrieben, wie auch die Hotel- und Reisebranche. Einer nie dagewesenen Welle der Unterstützung von staatlichen und wirtschaftlichen Akteuren ist es zu verdanken, dass Thailands majestätisches Nationaltier vor dem Hungertod gerettet werden konnte.

Den Anfang machten Verbände, Stiftungen und private Gruppen, die sich soziale Netzwerke zu Nutze machten, um die Weltbevölkerung über die lebensbedrohliche Situation aufzuklären, die Thailands Elefanten zum Höhepunkt der Coronavirus-Pandemie ausgesetzt waren. Den Social-Media-Kampagnen der Tierschutzaktivisten ist es zu verdanken, dass sich Menschen auf der ganzen Welt für Thailands Elefanten engagierten. Da somit das internationale Interesse am Elefantenschutz geweckt war, packten die Aktivisten die Gelegenheit beim Schopf und begannen parallel dazu, über Aktivitäten und Erlebnisse mit Elefanten für Touristen zu informieren, die in Thailand in Nicht-Corona-Zeiten angeboten werden. Beispielsweise im Anantara Golden Triangle Elephant Camp & Resort in Chiang Rai, das inspirierende Programme entwickelt hat, die auf eine verantwortungsbewusste Begegnung zwischen Menschen und Elefanten abzielen.

Hilfswelle bedarf Koordination

Die „Save Elephant Foundation“ hat ein Konzept entwickelt, das Kaffeebauern Einnahmen beschert und Elefanten schützt.
Die „Save Elephant Foundation“ hat ein Konzept entwickelt, das Kaffeebauern Einnahmen beschert und Elefanten schützt.

Um zu sicherzustellen, dass die finanzielle Hilfe aus aller Welt auch dort ankommt, wofür sie bestimmt ist, richtete die Thai Elephant Alliance Association einen Spendenkanal ein, über den die Ausschüttung des Geldes für den Kauf von Futter und Medikamenten gesteuert wird. Bisher konnten mehr als 1.460 Elefanten mit den finanziellen Mitteln aus dem Spendenkanal versorgt werden. Durch den Spendenfonds wurden auch die anfallenden Kosten für die Einsätze eines Tierärzteteams getragen, das den Gesundheitszustand der Dickhäuter überwachte. Die Thai Elephant Alliance Association ist eine Wohltätigkeitsorganisation, die thailändische Elefantencamps unterstützt und sich für das gesundheitliche Wohl und für die artgerechte Haltung domestizierter Elefanten im ganzen Land einsetzt. Die Vereinigung agiert auch als Koordinationsstelle für die Verteilung der Futterspenden.

Nachhaltige Lösung des Problems

Um sowohl die Elefanten als auch ihre Besitzer zu unterstützen, die Corona-Krise trotz ausbleibender touristischer Einnahmen zu überstehen, hat die Thailändische Tourismusbehörde (TAT) mit dem Projekt „Help Community, Help Elephant, Help Nation“ ein nützliches Instrument geschaffen, das die Zusammenarbeit zwischen allen Regierungsorganisationen in Thailand, die mit Elefanten zu tun haben, koordiniert. Fester Bestandteil des Projekts ist neben den staatlichen Organisationen auch die Privatwirtschaft. Im Rahmen der Zusammenarbeit werden zum einen die Elefantencamps selbst unterstützt, zum anderen aber auch die landwirtschaftlichen Gemeinschaften, in denen Feldfrüchte für die gefräßigen Schwergewichte angebaut werden mit dem Ziel, die Futterversorgung der Tiere auch in Krisenzeiten aufrechtzuerhalten. Dank dem Koordinationsprojekt der TAT konnte bereits mehr als 1.450 Elefanten und über 100 Camps dringend benötigte Hilfe geboten werden. An der Projektarbeit beteiligt sind darüber hinaus verschiedene Organisationen, die über Fachwissen im Bereich der Elefantenfürsorge verfügen.

Kaffee trinken, Elefanten retten

Eine führende Rolle im thailändischen Elefantenschutz bekleidet zudem der in Chiang Mai ansässige „Elephant Nature Park“ der bekannten Elefantenschutzikone Saengduean „Lek“ Chailert, die neben dem Camp auch die beiden Stiftungen „Save Elephant“ und der „Trunks Up“ gegründet hat. Um Elefantenfreunden auf der ganzen Welt die Möglichkeit zu geben, sich über das Wohlergehen der Rüsseltiere in ihrem Camp zu überzeugen, organisiert sie regelmäßig virtuelle Elefantentouren über die Streaming-Plattform LazLive. Mit der „Save Elephant Foundation“ unterstützt Khun Lek neben den grauen Riesen auch die lokalen Gemeinschaften, aus denen ihre Mahouts – Elefantenführer – stammen. Beispielsweise mit der Initiative „Drink Coffee, Save Elephants“, die zwei Fliegen mit einer Klatsche schlägt: Nachhaltige Einnahmen für die Kaffeebauern und finanzielle Mittel für die Stiftungsarbeit im Elefantenschutz.

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