Ein Dutzend Tote durch Unwetter in Südeuropa

Hochwasser in Venedig

Foto: epa/Salas
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MADRID/ROM/PARIS (dpa) - Stürmische Tage in Südeuropa: Von Portugal über Spanien bis nach Frankreich und Italien verursachen schwere Unwetter Extremregen und Überschwemmungen. Rund ein Dutzend Menschen kommt ums Leben.

Heftige Unwetter haben in mehreren Ländern Südeuropas etwa ein Dutzend Menschenleben gefordert. In Spanien und Portugal kamen durch den Sturm «Elsa» seit Mittwoch mindestens sieben Menschen ums Leben. In Italien starben drei weitere Menschen, dort war etwa ein Drittel der Lagunenstadt Venedig überflutet. In Südfrankreich wurde ein Segler vermisst, nachdem sein Boot bei Marseille gekentert war.

In verschiedenen Teilen von SPANIEN forderte der Sturm «Elsa» mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 130 Stundenkilometern seit Mittwoch fünf Menschenleben. Ein 67 Jahre alter Niederländer ertrank beim Surfen vor der Küste von Punta Umbria im Südwesten des Landes bei starkem Wellengang, wie Medien unter Berufung auf die Behörden berichteten. Ein Mann starb am Samstag in Huéscar bei Granada, als sein Wagen von Wassermassen überflutet wurde.

In der nordspanischen Provinz León starb ein 59-jähriger Landwirt, als sein Traktor in Vegas del Condado in einen über die Ufer getretenen Fluss stürzte. Ein 77-Jähriger kam bei einem Erdrutsch in Aller in der Region Asturien ums Leben, ein andere Rentner im galicischen Santiago de Compostela beim Einsturz einer Mauer. Zehntausende Menschen waren in Spanien am Sonntag ohne Strom. Im Nachbarland Portugal gab es wegen der Unwetter zwei Tote.

Möglicherweise infolge des Sturms wurde im Zentrum von Madrid eine Südkoreanerin von herabfallenden Fassadenstücken erschlagen. Die 32-Jährige erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma und starb am Samstag im Krankenhaus, wie die Behörden mitteilten. Der Unfall hatte sich am Freitagnachmittag in der Nähe von Touristenattraktionen wie dem Platz Puerta del Sol und Prado-Museum ereignet. Die Hintergründe waren am Sonntag unklar. Ein Sprecher der Stadt äußerte die Vermutung, die Unwetter könnten zu dem Unglück geführt haben.

Auch weite Teile von ITALIEN wurden am Wochenende von Unwettern heimgesucht. In der Region Friaul-Julisch Venetien im Nordosten wurde ein Autofahrer getötet, als er mit seinem Wagen auf eine überflutete, für den Verkehr gesperrte Straße fuhr und in die Fluten geriet. In Firenzuola nahe Florenz starb ein Mann, der mit seinem Motorrad in einen Fluss gestürzt war. Seine Leiche wurde mehrere Kilometer vom Unfallort entfernt gefunden. In Neapel im Südwesten des Landes wurde ein Mann von einem umkippenden Baum getötet.

In Venedig stieg erneut das Hochwasser. In der Lagunenstadt wurde am Sonntag ein Wasserstand von 120 Zentimetern über dem normalen Meeresspiegel gemessen. Rund 30 Prozent der Stadt waren überflutet. Ab 140 Zentimetern gilt der Wasserstand als außergewöhnlich. Venedig leidet noch immer unter den Folgen des Hochwassers, das Mitte November fast das ganze historische Zentrum überflutet hatte. Damals erreichte das Wasser 187 Zentimeter über dem normalen Meeresspiegel.

In der Nähe von Fos-sur-Mer nordwestlich von Marseille in FRANKREICH kenterte am Freitagabend ein Segelboot. Ein Segler werde vermisst, zwei Besatzungsmitglieder wurden gerettet, teilte die Seepräfektur mit. Nach Durchzug des Wintersturms «Fabien» waren am Sonntag in Südwestfrankreich rund 95 000 Haushalte ohne Strom. An der Atlantikküste habe der Wind Geschwindigkeiten von bis zu 150 Stundenkilometern erreicht, berichtete der Radionachrichtensender Franceinfo am Sonntag. Auf der französischen Mittelmeerinsel Korsika machte Hochwasser den Menschen zu schaffen. Der Flughafen der Hauptstadt Ajaccio blieb wegen Überflutung geschlossen.

Derweil wird das Wetter an Heiligabend in DEUTSCHLAND nasskalt und ungemütlich. Weiße Weihnachten gibt es laut Vorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in großen Teilen des Landes nicht - die Schneefallgrenze liegt in den kommenden Tagen zwischen 700 und 1000 Metern. «Wer also den Traum vom weißen Weihnachtsfest doch noch wahr werden lassen möchte, für den gilt: Ab an die Alpen!», sagte DWD-Meteorologin Magdalena Bertelmann laut Mitteilung vom Sonntag.

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