Ehemaliger Erdogan-Rivale tritt erneut bei Wahl an

Bilder des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hängen an der Autobahn in Diyarbakir. Foto: epa/Sedat Suna
Bilder des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hängen an der Autobahn in Diyarbakir. Foto: epa/Sedat Suna

Istanbul (dpa)- Im Rennen um das türkische Präsidentenamt bekommt Recep Tayyip Erdogan einen weiteren Herausforderer: Muharrem Ince, bereits 2018 einmal gegen Erdogan angetreten, hat am Montag seine erneute Kandidatur verkündet. Offiziell wird die erst Ende des Monats mit der Veröffentlichung der Kandidatenliste. In der Türkei sind am 14. Mai Parlaments- und Präsidentenwahlen.

Ince war Erdogan 2018 unterlegen und damals Kandidat für die stimmenstärkste Oppositionspartei CHP. Nun tritt er als Kandidat seiner Kleinstpartei, der Heimatpartei, an. Die CHP hat bereits Kemal Kilicdaroglu aufgestellt, der als Spitzenkandidat eines Bündnisses aus sechs Parteien in den Wahlkampf zieht. Umfragen zufolge liegt Ince deutlich hinter Erdogan und Kilicdaroglu.

Inces Kandidatur gab Anlass zur Diskussion darüber, ob er damit nicht die Opposition zersplittere und so seinem erklärten Ziel zuwider handle - nämlich Erdogan ausscheiden zu lassen. Als gewählt gilt der Kandidat, der mehr als 50 Prozent der Stimmen auf sich vereint. Kommt es zu einem zweiten Wahlgang, gibt es ein Duell zwischen den beiden stärksten Kandidaten.

Der Oppositionschef Kilicdaroglu könnte laut mehreren aktuellen Umfragen vor Erdogan landen. Kilicdaroglu warb seinerseits am Montag zudem um die Unterstützung der prokurdischen Partei HDP - aktuell im Parlament zweitstärkste Oppositionspartei. Sie gilt als Königsmacher und ist nicht Teil der Allianz um Kilicdaroglu.

Erdogan geht bisher mit der Unterstützung der ultranationalistischen MHP, der stimmenschwachen religiösen BBP und der islamistischen Partei Hüda-Par ins Rennen. Besonders das Werben Erdogans um letztere hatte in der Türkei für viel Empörung gesorgt.

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Ingo Kerp 21.03.23 12:30
Ohne die neuen Kandidaten zu bewerten, so kann doch sicherlich konstatiert werden, das alles nur besser werden kann, als mit dem bisherigen Amtsinhaber.