Ehefrau und Kind angefahren und attackiert

​19-Jährige stirbt

Ein Auto (links hinten) steht an einem Haus, nachdem der Fahrer zuvor eine Frau und ein Kind angefahren hatte. Foto: Justin Brosch/dpa
Ein Auto (links hinten) steht an einem Haus, nachdem der Fahrer zuvor eine Frau und ein Kind angefahren hatte. Foto: Justin Brosch/dpa

DUISBURG: Dort, wo am Sonntag ein Vater mit seinem Auto auf seine Frau und das gemeinsame Kind zugefahren sein soll, deutet am Morgen danach wenig auf die letztlich tödliche Attacke hin: Die Polizei hat den mutmaßlichen Tatort in Duisburg an einem Gehweg vor mehreren Garagen mit Flatterband abgesperrt. Eine schwarze Folie verdeckt den Teil eines Garagentors, an dem die Tat ihre Spuren hinterlassen hat. Fotos kurz nach dem mutmaßlichen Angriff zeigten einen großen Blutfleck auf dem weißen Tor.

Am Sonntagmittag soll hier - mitten in einem Wohngebiet mit Mehrfamilienhäusern im Duisburger Norden - ein 25-Jähriger seine 19-jährige Ehefrau und das gemeinsame 17 Monate alte Kind im Kinderwagen angefahren haben. Anschließend soll er ausgestiegen und auf die Frau eingeschlagen und eingetreten haben. Mutter und Kind werden lebensgefährlich verletzt, die junge Frau stirbt schließlich am Montagmorgen im Krankenhaus.

Bei der Obduktion stellt ein Mediziner später fest, dass sie in Folge stumpfer Gewalteinwirkung gegen den Kopf starb. Todesursächlich seien demnach die Schläge und Tritte des Tatverdächtigen gewesen, heißt es in einer Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft.

Der kleine Junge schwebte am Montagnachmittag weiter in Lebensgefahr. Er war nach der Tat mit einem Rettungshubschrauber in eine Kinderklinik geflogen worden, wo er seither um sein Leben kämpft.

Schon früh sprach die Polizei von einer «vermutlich gezielten Attacke». Zeugen hatten laut Polizei beobachtet, wie der Mann erst Frau und Kind im Buggy anfuhr, dann ausstieg und die Frau schlug und trat. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei soll dem Angriff ein Beziehungsstreit vorausgegangen sein.

Die Tat ereignete sich in der Nähe des Wohnortes der in Duisburg lebenden Familie. Der Mann hat laut Polizei die serbische, die gestorbene Frau die deutsche Staatsangehörigkeit.

Zeugen hätten den Tatverdächtigen bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten. Er wurde festgenommen und am Montag einem Haftrichter vorgeführt. Wegen Mordes und versuchten Mordes sitzt er seither in Untersuchungshaft. Der Mann schweigt bislang zu den Vorwürfen. Das genaue Motiv sei noch unklar, teilten die Ermittler am Montag mit.

Genaueres soll nun eine Mordkommission herausfinden. So haben die Ermittler damit begonnen, das Umfeld der Familie zu befragen. Gesucht werden auch weitere Zeugen, die Hinweise zum Tatablauf und zur Beziehung des Paares geben können.

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