Der Weltgesundheitsorganisation fehlt Geld

Foto: epa/Salvatore Di Nolfi
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GENF (dpa) - Mit Ebola im Kongo und der neuen, derzeit vor allem in China kursierenden Lungenkrankheit Covid-19 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstmals mit zwei gesundheitlichen Notlagen von internationaler Tragweite gleichzeitig zu tun.

Für beide braucht sie dringend Geld, aber die Finanzmittel fließen nur spärlich, wie sie am Freitag in Genf mitteilte. Im Fall des Coronavirus Sars-CoV-2, das Covid-19 verursacht, braucht die WHO demnach 675 Millionen Dollar (625 Mio Euro).

Damit sollen etwa Länder mit schwachen Gesundheitssystemen unterstützt werden, damit sie im Fall eines Ausbruchs gewappnet sind. Bis April sollten davon 61,5 Millionen Dollar eingesetzt werden, aber bis Freitag gingen nur 1,2 Millionen Dollar, zwei Prozent der Summe, auf den Konten der WHO an, wie die Organisation mitteilte. Das Geld stamme aus Irland, der Slowakei und aus einem UN-eigenen Topf. Die Bill und Melinda Gates-Stiftung, Kanada, Tschechien, Japan, Norwegen und Großbritannien hätten Geld in Aussicht gestellt.

WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus betont immer wieder, dass es viel billiger sei, jetzt in Prävention und Vorbereitung zu investieren, als später mit den Folgen einer Ausbreitung des Virus zu leben.

Für den Kampf gegen Ebola lag der Bedarf von Januar bis Juni nach WHO-Angaben bei 83 Millionen Dollar. Davon fehlten noch 40 Millionen Dollar. Die Zahl der Neuansteckungen sei von mehr als 100 pro Woche im April vergangenen Jahres auf unter 20 zurückgegangen, so die WHO. Nur mit anhaltendem Einsatz zur frühen Erkennung und Behandlung und zur Nachverfolgung aller Kontakte, die Infizierte hatten, sei die Seuche im Kongo zu besiegen.

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Ingo Kerp 22.02.20 13:14
Nachdem der WHO-Chef den Xi Jingping mit der unglaublich guten und tollen Offenheit des C-Virus über den grünen Klee gelobt hat, erhofft er sich vielleicht von CHN eine finanzielle Unterstützung.