DutzendeTotebeiAnschlag

IS bekennt sich zur Tat  

TEHERAN (dpa) - Während einer Militärparade im Iran fallen plötzlich Schüsse. Panisch werfen sich Menschen zu Boden, suchen Deckung hinter Bäumen. Nun bekennt sich die Terrormiliz Islamischer Staat.

Bei einem Anschlag auf eine Militärparade in der iranischen Stadt Ahwas sind am Samstag nach offiziellen Angaben 24 Menschen getötet worden. Von einem Park aus schossen die Täter auf eine Gruppe von Mitgliedern der iranischen Revolutionsgarden, wie die Nachrichtenagentur Tasnim mitteilte.

Der Anschlag ist der schwerste dieser Art im Iran in den vergangenen Jahren. Im Jahr 2017 hatten IS-Anhänger in der Hauptstadt Teheran das iranische Parlament und das Mausoleum des Revolutionsführers Ruhollah Chomeini angegriffen. Damals kamen 18 Menschen ums Leben.

Nach Angaben der staatlichen Agentur IRNA sind nicht nur Soldaten unter den Opfern, sondern auch Zivilisten, unter ihnen Kinder. Mehr als 20 Menschen wurden verletzt, viele von ihnen schweben noch in Lebensgefahr.

Bei den Tätern handelt es sich nach Angaben der Revolutionsgarden um vier Mitglieder einer sunnitischen Separatistengruppe namens «Al-Ahwasieh». Die Gruppe hat mittlerweile die Verantwortung für den Angriff übernommen. Laut Teheran wird die Gruppe von Saudi-Arabien unterstützt. Ihre Mitglieder sollen Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sein.

Wenige Stunden nach der Tat bekannte sich dann der IS über sein Sprachrohr Amak zu dem Anschlag. Für die sunnitische Terrormiliz ist der schiitische Iran ein Erzfeind. Vom Iran gesponserte Milizen sind sowohl in Syrien als auch im Irak im Einsatz.

Über das Schicksal der vier Schützen gibt es unterschiedliche Berichte. Zunächst hieß es, zwei seien erschossen und zwei verhaftet worden. Das Staatsfernsehen berichtet nun, dass alle vier getötet worden seien.

Außenminister Mohamed Dschawad Sarif verurteilte den Angriff in Ahwas und drohte mit Konsequenzen. «Terroristen, die von einem ausländischen Regime rekrutiert, ausgebildet, bewaffnet und bezahlt wurden, haben Ahwas angegriffen», schrieb Sarif auf Twitter. Ohne Saudi-Arabien beim Namen zu nennen, machte er die «Terror-Sponsoren in der Region und ihre amerikanischen Herren» für den Angriff verantwortlich und drohte mit «einer umgehenden und konsequenten Reaktion» des Irans.

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TheO Swisshai 23.09.18 01:47
@Zil Zelini / Gottesstaat
Das ist tatsächlich eine schlimme Sache. Doch deswegen dem Land einen Bürgerkrieg wünschen, der tausenden Menschen das Leben kostet und eine weitere Flüchtlingswelle nach Europa auslöst, ist sicher nicht sehr intelligent. In den USA werden übrigens jedes Jahr mehr als 85 Minderjährige bei Schulmassakern durch Schusswafen getötet oder verletzt und die Regierung macht nichts dagegen. Es wünscht sich doch deswegen auch niemand einen Bürgerkrieg in den USA. Jedenfalls keine anständigen und friedliebenden Menschen.