Dutzende Hamas-Terroristen getötet

Israelisches Bombardement östlich des Lagers Khan Yunis. Foto: epa/Haitham Imad
Israelisches Bombardement östlich des Lagers Khan Yunis. Foto: epa/Haitham Imad

GAZA: Erneut geht die israelische Armee verstärkt im Süden des Gazastreifens vor. Israel meldet Dutzende getötete Terroristen, während palästinensische Behörden zivile Todesopfer beklagen.

Bei ihrem neuen Vorstoß im südlichen Gazastreifen hat Israels Armee nach eigenen Angaben Dutzende Hamas-Terroristen getötet. Seit Beginn des Einsatzes in der Stadt Chan Junis am Montag sei das Militär über und unter der Erde gegen die Islamisten vorgegangen, teilte die Armee mit. Die bewaffneten Männer sind demnach bei Zusammenstößen mit den Soldaten, durch Panzerbeschuss und Luftangriffe getötet worden. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

Die israelische Armee hatte die Bewohner im östlichen Teil der Stadt am Montag dazu aufgerufen, das Gebiet unverzüglich zu verlassen. Nachrichtendienstliche Erkenntnisse hätten ergeben, dass die Hamas von dort aus Raketenangriffe auf Israel durchführt und erneut einsickert, um Teile des Gebiets für ihre Aktivitäten zu nutzen. Die Armee würde dagegen entschieden vorgehen, teilte sie in den sozialen Medien mit.

Das israelische Militär war in der Vergangenheit mehrfach und auch über längere Zeiträume hinweg in Chan Junis gegen Kampfeinheiten der Hamas aktiv gewesen, hatte sich aber danach jeweils wieder auf feste Positionen außerhalb der Stadt zurückgezogen.

Bei dem neuen Vorstoß der israelischen Streitkräfte geraten palästinensischen Berichten zufolge auch Zivilisten zwischen die Fronten. Mindestens 71 Palästinenser, unter ihnen Frauen und Kinder, seien zu Beginn des Einsatzes am Montag ums Leben gekommen, weitere 200 hätten Verletzungen erlitten, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf Krankenhausmitarbeiter. Augenzeugen zufolge machten sich Tausende Zivilisten auf die Flucht und verließen Chan Junis.

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Jürgen Franke 24.07.24 16:00
Mehrfach habe ich daraufhin gewiesen,
dass nicht alle Länder den Gerichtshof akzeptieren. Darunter gehört, aus gutem Grund, auch die USA, wegen der Verbrechen der GIs.
Ingo Kerp 24.07.24 14:40
Wie man am weiteren Vorgehen der israel. Armee erkennt, wird das Urteil des intern. Gerichtshofs und damit auch die gesetzl. Erklärung hierzu komplett ignoriert, wie zuvor Dutzende von UN-Resolutionen. Jetzt wirbt Netanjahu in den USA um Verständnis für seine Kriegsführung, die ihm, solange sie anhält, seinen Sitz sichert. Es ist nur zu hoffen, das der Druck so groß wird, das sowohl der Krieg ein Ende findet und auch die Geiseln lebend freikommen. Im übrigen sei den Israel-Freunden empfohlen, sich einmal den Gesetzestext / das Urteil des Gerichtshofes durchzulesen. Da würden einige staunen, die Israel bisher für in kleines demokratisches Land gehalten haben, welches gegen jedes Voelkerrecht verstoeßt.