Duplantis überfliegt 6,17 Meter

Klosterhalfen pulverisiert Rekord

Foto: epa/Tytus Zmijewski
Foto: epa/Tytus Zmijewski

TORUN/NEW YORK (dpa) - Das schwedische Wunderkind Armand Duplantis kennt keine Grenzen: Der Stabhochspringer knackt den Weltrekord. Deutschlands Topläuferin Konstanze Klosterhalfen rennt auf dem Weg zu den Olympischen Spielen erneut einen nationalen Rekord.

Der schwedische Überflieger Armand Duplantis mit noch nie erreichten 6,17 Metern im Stabhochsprung und Langstrecken-Ass Konstanze Klosterhalfen mit dem nächsten deutschen Rekord: Die Leichtathleten nehmen im Olympia-Jahr Fahrt auf. Klosterhalfen lief die 1.500 Meter bei den Millrose Games in New York innerhalb des Meilen-Rennens in 3:59,87 Minuten. Damit verbesserte die 22 Jahre alte Leverkusenerin ihre alte Bestmarke um fast drei Sekunden in eine neue Dimension und blieb unterm Hallendach erstmals unter vier Minuten.

Für die selten gelaufene Meile (1.609 Meter) benötigte die WM-Dritte über 5.000 Meter 4:17,26 Minuten. Auf dieser Distanz führt der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) nur im Freien offizielle Rekorde. Vor einem Jahr hatte Klosterhalfen ebenfalls in New York Bestmarken über beide Distanzen aufgestellt - 4:19,98 und 4:02,70 Minuten. Trotz der Glanz-Zeit musste sie sich von der Amerikanerin Elle Purrier (4:16,85) geschlagen geben. Nur die Äthiopierin Genzebe Dibaba (4:13,31) war 2016 schneller.

Klosterhalfen trainiert in der Vorbereitung auf die Sommerspiele in Tokio weiter bei Pete Julian in den USA. Sie hält trotz des Doping-Skandals um Starcoach Alberto Salazar und der Auflösung des Nike Oregon Projects (NOP) weiter am früheren Salazar-Assistenten fest. In diesem Winter bestreitet sie kein Rennen in Europa und fehlt auch bei den deutschen Meisterschaften in zwei Wochen in Leipzig.

Derweil hat der in den USA geborene Stabhochsprung-Europameister Duplantis am Samstagabend in Torun/Polen den sechs Jahre alten Weltrekord um einen Zentimeter verbessert. Der Schwede überflog 6,17 Meter und damit einen Zentimeter mehr als der Franzose Renaud Lavillenie. «Das war etwas, das ich wollte, seit ich drei Jahre alt bin», sagte Duplantis. Am vergangenen Mittwoch beim Meeting in Düsseldorf war er in drei Versuchen nur knapp an den 6,17 gescheitert.

«Das ist ein großes Jahr und eine gute Art, es so zu beginnen», sagte der Jungstar, der bereits mit vier Jahren im Wohnzimmer mit einem kleinen Stab aufs Sofa hüpfte. Im zweiten Versuch überwand Duplantis die angestrebte Höhe, die Latte wackelte zwar, blieb aber liegen. «Nach dem ersten Versuch dachte ich: Yeah, ich brauche nur zwei weitere Versuche, dann habe ich es.» Nach seinem Rekordsatz sprang Duplantis wild hüpfend in die Arme seiner Konkurrenten, ließ sich an der Bande wie ein Fußballer feiern und fiel in die Arme seiner Mutter Helena.

Bei der WM im Oktober in Doha hatte sich Duplantis nur dem Amerikaner Sam Kendricks geschlagen geben müssen und Silber gewonnen. Jetzt gilt er als der Topfavorit für Olympia. Im Sommer könnte auch die Freiluft-Bestmarke des Ukrainers Sergej Bubka fallen, die der Ukrainer seit 1994 mit 6,14 Meter hält.

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