Junkie geistert mit Messer um Kita

Personal handelt schnell und bringt alle Kinder in Sicherheit

Foto: Khaosod
Foto: Khaosod

BURIRAM: Ein Mann, bei dem der Verdacht besteht, dass er zum Tatzeitpunkt unter Drogeneinfluss stand, hat am Mittwoch (2. November 2022) mit einem Messer bewaffnet eine Kindertagesstätte im Unterbezirk Non Suwan in der Provinz Buriram im Nordosten Thailands aufgesucht.

Gegen 09.00 Uhr morgens erreichte der 30-jährige Gongphon „Ming“ S. mit einem Messer bewaffnet das Non Suwan Child Development Center und geisterte um die Kindertagesstätte.

Nach Angaben der Polizei soll er am frühen Morgen einen durch Methamphetamine ausgelösten psychotischen Anfall erlitten haben. Er schlug seiner 45-jährigen Mutter mit einem Stock auf den Kopf, bevor er sein Haus anzündete. Dann machte er sich auf den Weg zu der Kindertagesstätte und wollte dort sein vierjähriges Kind suchen.

Das Personal der Kindertagesstätte Non Suwan handelte jedoch schnell und brachte alle 90 kleinen Kinder im Gebäude rechtzeitig in Sicherheit. Nach dem Massaker in einer Kindertagesstätte in der Provinz Nong Bua Lamphu, ebenfalls im Nordosten Thailands, im vergangenen Monat, hatten die Mitarbeiter kürzlich eine Übung durchgeführt, um zu üben, was in einer solchen Situation zu tun ist.

In Nong Bua Lamphu tötete ein ehemaliger Polizist bei einem Messer- und Pistolenangriff in der Kindertagesstätte 37 Menschen, zumeist kleine Kinder.

Eine Lehrerin der Kindertagesstätte Non Suwan, Daoprakai Kampuchat, sagte gegenüber der Presse, dass die Einrichtung schon lange vor dem Massaker in Nong Bua Lamphu eine Kinderschutzpolitik verfolgte. Nachdem die Eltern ihre Kinder abgesetzt haben, werden alle Eingänge der Einrichtung verschlossen, so Khun Daoprakai.

Einheimische sahen den Mann auf das Zentrum zugehen und warnten daraufhin die Lehrer per Anruf. Khun Daoprakai führte fort, dass zum Tatzeitpunkt 50 der 90 Kinder in dem Gebäude für Loy-Krathong-Aktivitäten probten. Nach Aussage von Khun Daoprakai hätten alle Kindergärtner und Bediensteten schnell gehandelt, alle Türen verschlossen und alle 90 Kinder in den zweiten Stock des Zentrums gebracht. Khun Daoprakai fügte hinzu, dass die Kinder nicht wussten, was passiert war.

Nachdem der Ming das Zentrum umrundet hatte, flüchtete er auf einem Motorrad. Beamte des Polizeireviers Non Suwan nahmen ihn in einem nahegelegenen Feld neben einem Teich fest.

Die Bürgermeisterin des Unterbezirks Non Suwan, Supisara Sri-ngam, sagte, dass sie nach dem Vorfall in Nong Bua Lamphu eine Sitzung mit den zuständigen Behörden in der Region abgehalten habe, um zu besprechen, wie gewalttätige Übergriffe durch Drogenabhängige verhindert werden können.

Khun Supisara sagte jedoch auch, dass die Gemeindeverwaltung nur eine Antidrogenkampagne führen kann. Für die Durchsetzung des Gesetzes sei die Polizei zuständig, fügte sie hinzu.

Die Bürgermeisterin führte fort, dass sie besorgt über das psychotische Verhalten des Mannes und nicht sicher sei, inwieweit es kontrolliert werden könne.

Kürzlich sagte der amtierende Generaldirektor der medizinischen Abteilung, Dr. Thongchai Kiratthihathayakhon, dass Meth „Thailands größtes Problem“ sei.

Meth-induzierte Psychosen gelten als Ursache für Thailands gewalttätigste und abscheulichste Verbrechen wie Mord, Vergewaltigung, Waffen- und Messerkriminalität und Brandstiftung, die das Königreich tagtäglich plagen.

Nach dem Massaker von Nong Bua Lamphu ordnete Premierminister Prayut Chan-o-cha an, dass die Polizei hart gegen Waffenkriminalität und Drogen, insbesondere Methamphetamin, vorgehen soll.

Premierminister Prayut will den Besitz von nur fünf Ya-Ba-Pillen (Meth, gemischt mit Koffein) als Drogenhandel einstufen. Die strengen Gesetze sollen Thais vom Drogenkonsum abhalten.

Eine kürzlich durchgeführte Studie an Meth-Abhängigen in einer thailändischen Reha-Klinik ergab, dass Cannabis, insbesondere CBD-Öl, bei der Behandlung von Methamphetamin-Entzugssymptomen wirksam ist. Die Drogenabhängigen, die CBD-Öl einnahmen, zeigten weniger Angstzustände, besseren Schlaf und weniger abnorme psychische Symptome.

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