Drogenprozess gegen mutmaßlichen Drahtzieher des Ibiza-Videos

Heinz Christian Strache, ehemaliger österreichischer Vizekanzler, hält eine Rede beim Aschermittwochstreffen der Allianz für Österreich (DAOe). Foto: epa/Florian Wieser
Heinz Christian Strache, ehemaliger österreichischer Vizekanzler, hält eine Rede beim Aschermittwochstreffen der Allianz für Österreich (DAOe). Foto: epa/Florian Wieser

ST. PÖLTEN: Der mutmaßliche Drahtzieher des sogenannten Ibiza-Videos, das 2019 zum Sturz der damaligen österreichischen Regierung führte, muss wegen angeblicher Weitergabe vor Drogen im September vor Gericht. Es geht dabei insgesamt um mehr als ein Kilogramm Kokain, wie eine Sprecherin des Landgerichts in St. Pölten am Dienstag bestätigte. Zuvor hatte die «Kronen Zeitung» über den Prozess berichtet, der am 8. September stattfinden soll. Bei dem Termin wird nur über die Drogenvorwürfe geurteilt.

Unabhängig davon ermittelt die Justiz weiterhin gegen den Privatdetektiv wegen des Verdachts der Erpressung im Zusammenhang mit dem Ibiza-Video, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien sagte. Auf den versteckten Aufnahmen von der spanischen Insel aus dem Sommer 2017 sprach der damalige Chef der rechten FPÖ, Heinz-Christian Strache, über fragwürdige Parteispenden und mögliche Einflussnahme auf öffentliche Aufträge und Medien. Der Privatdetektiv hat seitdem mehrmals betont, dass er und andere die Videofalle eingefädelt hatten, um Korruption aufzudecken. Die Vorwürfe der Erpressung und die Drogendelikte bestreitet er.

Die Veröffentlichung des Videos führte 2019 zum Platzen der Koalition zwischen der konservativen ÖVP unter Kanzler Sebastian Kurz und der FPÖ. Im Zuge des Ibiza-Skandals sind Politiker beider Parteien ins Visier von österreichischen Korruptionsermittlern geraten.

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