Drogenkampf: Premier will schnelle Lösungen

Foto: epa-efe/Narong Sangnak
Foto: epa-efe/Narong Sangnak

BANGKOK: Die thailändische Regierung, angeführt von Premierminister Srettha Thavisin, hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, den Drogenhandel in 25 besonders betroffenen Provinzen innerhalb der nächsten drei Monate zu eliminieren. Diese Ankündigung erfolgte im Rahmen einer Kabinettssitzung am 7. Mai 2024, bei der Srettha die Drogenbekämpfung zur nationalen Priorität erklärte.

In Reaktion auf den Regierungsbeschluss sprach die „Bangkok Post“ mit Pol Lt Gen Khirisak Tantinvachai vom Narcotics Suppression Bureau (NSB). Khirisak zeigte sich zuversichtlich, die Vorgabe des Premierministers fristgerecht umsetzen zu können. „Ich glaube an die Durchführbarkeit des Plans und erwarte alle 90 Tage beeindruckende Ergebnisse“, betonte er.

Dabei konzentriert sich das NSB vor allem auf die Kontrolle von Chemikalien, die für die Drogenproduktion benötigt werden. Unter anderem geht es um Stoffe wie Benzylcyanid oder Chloroform, die häufig mit Logistikschiffen aus asiatischen Ländern importiert werden. Hierbei berichtete Khirisak von einem kürzlich erfolgten Großeinsatz, bei dem am 7. Juni 2024 mehr als 90 Tonnen solcher Substanzen im Hafen von Laem Chabang beschlagnahmt wurden. Diese Ladung hätte potenziell zur Herstellung von mindestens 270 Millionen Methamphetaminpillen verwendet werden können.

Die Behörden verzeichnen bereits Erfolge: Im letzten Jahr wurden 720 Millionen Methamphetaminpillen beschlagnahmt, und in den ersten drei Quartalen dieses Jahres waren es bereits 800 Millionen. Ein Schlüsselaspekt der NSB-Strategie ist das gezielte Vorgehen gegen Kleindealer, was oft dazu führt, dass größere Netzwerke aufgedeckt werden können.

Trotz der Konzentration auf die Grenzregionen ist die Verbreitung von Drogen in städtischen Gebieten eine wachsende Sorge. „Wir konzentrieren uns darauf, zu verhindern, dass die Drogen in die Städte gelangen“, erläutert Khirisak. Das NSB arbeitet hier eng mit der Armee zusammen, die sich primär der Drogenbekämpfung an den Grenzen widmet, während die Polizei in den urbanen Zentren aktiv ist.

Besondere Aufmerksamkeit erhalten dabei Hochrisikoprovinzen wie Bangkok und Chonburi sowie fünf Provinzen im tiefen Süden, darunter Narathiwat und Pattani. In einigen dieser Gebiete hat die Polizei bereits Pilotprojekte gestartet, die zeigen sollen, dass ein verstärkter Einsatz von Beamten und Budgets signifikante Fortschritte bringen kann.

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Jürgen Franke 20.07.24 10:00
Was immer man
unter beeindruckende Ergebnisse zu verstehen hat.
Daniel Metzger 20.07.24 09:00
Alle 90 Tage
Der Premier so: "Der Drogenhandel muss innert 90 Tagen beseitigt sein". Der Polizeichef: "Ich glaube an die Durchführbarkeit des Plans und erwarte alle 90 Tage beeindruckende Ergebnisse“. Ich glaube, der sieht das realistischer.
Thomas Sylten 19.07.24 16:30
@Jörg Obermeier
Ja - völlig deckene Meinungen wird es bei keinen zwei Menschen geben, dazu sind Vorerfahrungen und Hintergründe zu individuell. Aber der friedliche Austausch in so einem Forum bringt doch zumindest gelegentlich neue Erkenntnisse ins Spiel, da ja ALLE ihren reichen Erfahrungsschatz aus einem hier oft schon langen Leben einbringen -
deshalb diskutiere ich hier viel lieber mit als z.B. im deutlich unpersönlicheren SPON-Forum o.ä., gerade weil man sich hier ja fast schon kennt und es doch oft aufschlussreicher ist als der gewöhnliche Stammtisch zu fortgeschrittener Stunde.

Auch wenn ich also öfter eine diametral andere Sicht vertrete als andere Floristen hier, nehme ich deren Argumente als deren Lebenserfahrung ernst und steuere nur meinen Senf dazu, wenn ich denke es könnte sich lohnen. Dass man dabei öfter mit Leuten gegenteiliger Meinung ins Gespräch kommt statt mit ähnlich tickenden, liegt wohl in der Natur der Sache und tut mir richtig leid - daher sind auch zustimmende Beiträge wichtiger Bestandteil solcher Diskussionen.

Aber ich denke wir reden hier ja alle mit weil es auch Spaß macht, sich mal mit ganz anderen Leuten als dem unmittelbaren Umfeld auseinanderzusetzen - schon wegen der Horizonterweiterung, sofern man sich eine gewisse Offenheit beibehält. In diesem Sinne mit bestem Gruß grad wieder aus der Ferne..!!
Thomas Sylten 19.07.24 16:10
@M.M.
Das mit den Tuktuk-Fahrern entspricht tatsächlich eher auch meiner Erfahrung in der Sukhumvit - aber Sie erinnern sich: Das Gespräch über Pauschalisierung entwickelte sich aus der doch leicht erkennbaren Zuordnung "der Schwarzen" als Dealer, was sich halt nicht mit meiner Erfahrung deckt und mir in seiner vorgetragenen Allgemeingültigkeit unerträglich schien, da ich viele schwarze Freunde habe (arbeitsbedingt aber eher in Afrika).

Noch was: Selbstredend haben auch Dealer Vorurteile - sie sind ja keineswegs die besseren Menschen. Aber es gibt auch einen Unterschied zwischen Vorurteil und Erfahrung - leider fließend, denn wer auf einem Gebiet viel schlechte Erfahrung hat, gleitet dann leicht in die Pauschalisierung ab. So reden wir ja ganz gewohnheitsmäßig von "den Deutschen" oder "den Thai" (ich auch oft von "den Amis"), ohne dies wörtlich auf jeweils ALLE beziehen zu wollen - da muss man sich halt auch selber gelegentlich reflektieren und bremsen.

Dealer haben reichlich Erfahrung mit ihrer Kundschaft und eine Vorstellung davon, wer ansprechbar sein könnte. Er lässt einen ja auch in Ruhe wenn er merkt dass er falsch liegt. Zu "meiner Zeit" lag die Pauschalisierung halt auf langhaarigen Hippies - ich war damals selbst erstaunt zu lernen, wieviele "adrett" gekleidete und frisierte Geschäftsleute zur tatsächlichen Kundschaft gehörten. Damals habe ich eine Menge über Klischees und ihre Gefahren gelernt.

Diskutieren tue ich das freilich lieber mit Ihnen als mit denen. :)
Jürgen Franke 19.07.24 15:40
Jeder Besucher sollte wissen,
dass in Thailand kein Sozialsystem existiert, so dass viele der Frauen, die in Bars tätig sind, teilweise mit ihrem Einkommen die Famile unterhalten müssen.
Jörg Obermeier 19.07.24 14:13
Thomas Sylten
Man muss ja nicht unbedingt immer einer Meinung sein, aber hier liegen Sie m.E. richtig. Sogar typischer Rassismus, bewusst oder auch nicht.
michael von wob 19.07.24 14:11
Nicht alle Frauen in Pattaya sind
Huren und nicht alle Dunkle sind Dealer. Der Populismus lebt von Vorurteilen und Verallgemeinerungen.
Michel Maillet 19.07.24 13:20
Herr Sylten
Sie sind nicht oft in der Sukhumvit? Mit den netten Onkels meinte ich die älteren thail. Herren die als Lockvögel der tuktuk Fahrer agieren. Ich verstehe nur nicht was Sie dazu bringt zu schreiben es würde hier pauschalisiert. Ich kann beim besten Willen in keinem Kommentar hier irgendeine Pauschalisierung erkennen. Einziger pauschalisierender Kommentar ist der von Herrn Jomtien der ohne Grund Anderen Xenophobie unterstellt.
Thomas Sylten 19.07.24 05:10
Es ist ja keine Pauschalisierung, Zuhälter als Zuhälter zu bezeichnen. Es ist aber eine Pauschalisierung, alle Angehörigen einer bestimmten Menschengruppe auf eine Eigenschaft zureduzieren (sogar wenn es eine positive sein sollte). Ich bezweifle also nicht, dass die netten Onkels mit den Faltblättchen bestimmten Kreisen zuzurechnen sind - aber ich bezweifle, dass die wirklich alle schwarz sind (das widerspräche meiner eigenen Erfahrung vor Ort), oder das ALLE Schwarzen Faltblättchen verteilen.

Wenn Sie durch die Hamburger Herbertgasse gehen, sind möglicherweise 100% der Frauen, die Sie dort zu sehen bekommen, Prostituierte, ohne dass dies eine Pauschalisierung, sondern einfach Tatsache wäre - aber niemand könnte berechtigt daraus den Schluss ziehen, alle Frauen in Deutschland seien Prostituierte: Das wäre eine unzulässige Schlussfolgerung.

Aber Sie kennen sicher auch Farangs, die glauben, alle Thaifrauen seien käuflich - weil diese Zeitgenossen halt im Urlaub nur Barladies kennen lernen. Ist trotzdem falsch - auch wenn das tatsächlich deren Erfahrung ist.
Michel Maillet 18.07.24 23:40
Selbstverständlich Herr Sylten
Ist pauschal zu ver-bzw zu urteilen immer verwerflich. Nur, wenn Sie zb. die netten Onkels aus der Sukhumvit nahe der Soi 5 oder 7 mit ihren Faltkatalogen und aufdringlichem "sexy girls" "soapie massage" oder " visit jewelry factory" NICHT pauschalisieren und glauben es könnten vielleicht nur barmherzige Samariter sein die es gut mit Ihnen meinen, dann gehen Sie doch mal auf so eine Einladung ein! Übrigens unterstellen Sie den Dealern ebenfalls Vorurteile, da Sie schreiben, diese Leute würden nach dem Outfit urteilen um potentielle Kunden auszumachen , also pauschalisieren. Ich versichere Ihnen, dem ist nicht so! Die Konsumenten finden Sie in jeder Schicht und unabhängig vom "Outfit" Mag sein dass das zu Ihrer undercover Zeit anders war, oder Sie dachten auch damals schon in Klischees.
Thomas Sylten 18.07.24 17:30
@M. Maillet
Ich blende die Afrikaner zwischen Soi 5 und 15 nicht aus - man kann sie ja schlecht übersehen.
Ein (möglicherweise unbewusster) Rassismus dringt aber durch, wenn man sie quasi automatisch alle für Dealer hält - oder werden Sie tatsächlich von jedem dieser Afrikaner ständig auf Drogen angesprochen?? (Wenn JA - dann sollten Sie sich evtl. ein paar Gedanken zu Ihrem Outfit machen.. ;)

Ich denke, die Afrikaner sind hier, wie sie überall versuchen hinzukommen: Auf der Suche nach einem besseren Leben als in ihrer Heimat. Da sie meist als Touristen einreisen, aber natürlich Geld verdienen, nicht ausgeben wollen, ist quasi jede Tätigkeit, der sie nachgehen, illegal. Einige dabei im Bereich der hier auch angesprochenen Zuhälterei, und sicher auch einige Dealer. Ich wende mich nur gegen den Automatismus einer pauschalen Unterstellung - übrigens in JEDEM Bereich -, da dies halt klassischer Rassismus ist, der den auch hier überwiegend unbescholtenen Schwarzen das eh nicht leichte Leben noch weiter erschwert, allein aufgrund ihrer Hautfarbe.

Erinnern Sie sich daran, wie empfindlich wir Farangs reagieren, wenn man uns alle wegen des Fehlverhaltens einiger weißer Schwachköpfe kurzerhand in einen Topf wirft: Gegen solche Verallgemeinerungen sollte man sich immer stellen, sie nicht noch befeuern solange es ja "nur" gegen Andere geht.

Aber ich bin mir sicher Sie verstehen im Prinzip, was ich aussagen will - und wir könnten alle öfter unsere Aussagen etwas bewusster reflektieren. Oder?
Rüdiger Huber 18.07.24 17:10
Auch auf Koh Samui
auch dort sieht man ehemalige Bewohner der Subsahara , mit großen Bikes . Die laut Auskunft von Expats " Geschäfte " machen. Visa ? Die sind verheiratet und haben Kinder
Tom B. 18.07.24 13:32
Drogendealer an der Sukhumvit
Es ist kein Rassismus festzustellen, dass auch Nicht-Thais seit Jahren (und wie ein Weißer fällt ein Schwarzer entsprechend auf) Drogen verkaufen in der Sukhumvit zwischen Soi 5 und 15. Und an Chris Jomtien (ich bin kein Kunde und habe noch nie Drogen konsumiert, nicht mal Canabis - und es sind auch nicht meine Freunde, und ich bin nicht deren Boss) ja, es hat solche: Die Nicht-Thais sieht man so ab 16:00 Uhr, und es geht dann in die Nacht hinein. Sie sprechen auch mich, einen 60-Jährigen, häufig an Drogen zu kaufen. Und die Frage ist berechtigt, warum die Polizei nicht eingreift, da eine offensichtliche Situation besteht, auch wenn die Antwort klar ist.
Michel Maillet 18.07.24 13:31
Herr Sylten / Herr Jomtien
Das hat nun wirklich nichts mit Rassismus zu tun. Es ist einfach so! Wer von der Sukhumvit Soi 5 bis zur 15 spaziert und die afrikanischen Dealer nicht sieht, blendet bewusst etwas aus! Es wird nicht weniger wahr nur weil man es ignoriert. Zur Frage welche Visa? Oft gekaufte Touristenvisa. Drogen sind aber nicht die einzige Geschäftsbasis, fast alle von den Mädels aus Ghana oder dem Senegal zb. die ebendort rumstehen und flanieren werden von ihren Jungs kontrolliert, nur wenige sind auf eigene Rechnung in TH.
Jörg Obermeier 18.07.24 00:40
Ich glaube nicht an schnelle Erfolge. Dagegen spricht schon die bekannte Systematik der thailändischen Polizeistruktur. Und mit Schrecken erinnere ich mich an Thaksins Drogenkrieg. Wie sagte mein damaliger Schwiegervater: "Es war noch nie so leicht einen ungeliebten Nachbarn über Nacht loszuwerden." Ich hoffe, dass sich sowas nicht wiederholt.
Thomas Sylten 17.07.24 21:30
@Chris Jomtien
Danke für diese Klarstellung - manche Leute realisieren gar nicht, welch rassistischen Unfug sie versehentlich oder gar absichtlich in Umlauf setzen.

Ich war in meinen sehr jungen Jahren Drogenfahnder bei der Berliner Polizei und recht erfolgreich, weil ich damals prima in die Szene passte. Aber auch heute noch werde ich trotz fortgeschrittenen Alters gern mal von Straßendealern angenuschelt - aber in Thailand (bislang) noch nie von Afrikanern, sondern nach Angaben meiner Frau, die die Akzente unterscheiden kann, neben Thai oft von Birmesen, oder sogar Farangs. Seit der Cannabislegalisierung übrigens nicht mehr auf Gras, sondern eher Yaba, Koks und H, was den Erfolg der Gras-Freigabe illustriert, weil da nix mehr "zu holen" ist.

Die Gegner der Legalisierung stecken m.E. oft mit der Mafia unter einer Decke, die sich einfach auch diese einst profitable Melkkuh zurückholen wollen.
Chris Jomtien 17.07.24 17:20
Eigentor
Sehr merkwürdig ist das hier zwei Leser schreiben das ihnen etliche afrikanische Drogendealer bekannt sind.
Mir persönlich ist in den 35 Jahren, die ich Thailand kenne, noch kein einziger Dealer wissentlich begegnet.
Man muss definitiv Stammkunde sein um einen (Anzahl= 1) zu kennen. Wer jedoch "viele" Dealer kennt ist entweder deren Vorgesetzter oder Kollege.
In diesem Sinne, sehr geehrte Herren Kurt Kaenel und Günter Jack, besser das Gehirn einschalten, bevor Sie ihre rassistische Hetze verbreiten.
Günter Jack 17.07.24 14:00
Fast überall sieht man die afrikanischen Dealer und ich frage mich immer mit was für Visa die ins Land kommen. Touristenvisa können es kaum sein, da sich diese Leute ja längerfristig im Land aufhalten. Und Rentner sind sie offenkundig auch nicht...
Peter Joe 17.07.24 12:31
Gutes Zeichen, Drogen sind leider wie Unkraut kriegt man ums verrecken nicht ausgerottet.
Ingo Kerp 17.07.24 12:20
Wuerde es der Thai-Regierung gelingen, den Drogenhandel und Konsum zu unterbinden, haetten sie wohl das Rad neu erfunden.
Kurt Kaenel 17.07.24 12:05
Afrikanische Dealer in BKK
Seit Jahren treiben afrikanische Dealer in der Sukhumvit zwischen Soi 5 und Soi 15 ihr unwesen. Selbst Familienväter mit Kindern werden angegangen. Und die Polizeoi schaut zu.....