REGGIO CALABRIA: Eine ganze Großfamilie handelte von einer Wohnung in Süditalien aus mit Kokain. Oma und Opa sowie ein Sohn und Enkel wurden nun gefasst. Dann bekamen sie elektrische Fußfesseln.
In Italien hat die Polizei einen familiären Drogenring ausgehoben. Großeltern, Kinder und Enkel einer Familie aus der süditalienischen Stadt Reggio Calabria sollen gemeinsam von ihrem Zuhause aus Kokain verkauft haben, wie die Carabinieri mitteilten. Die Großeltern wurden am Dienstag zusammen mit einem Sohn und Enkel zunächst festgenommen und anschließend mit elektronischen Fußfesseln unter Hausarrest gestellt.
Zuvor seien bei den Carabinieri zahlreiche Hinweise von besorgten Nachbarn eingegangen, hieß es in einer Mitteilung. Sie beobachteten demnach, wie die Familienmitglieder von ihrem Balkon in einem Mehrfamilienhaus aus die Drogen über einen an einem Seil hängenden Eimer zu ihren Kunden herunterließen. Diese hinterließen nach der Übergabe der Kokainpäckchen das Geld in dem Eimer. Die Familie soll demnach täglich Dutzende Kunden gehabt haben.
Das Viertel in Reggio Calabria, in dem die Großeltern mit ihren Kindern und Enkeln handelten, gilt als sozialer Brennpunkt. Das Archi-Viertel ist von Kriminalität geprägt und gilt als eine von vielen Hochburgen der kalabrischen Mafia 'Ndrangheta. Die Familie hatte im Viertel an mehreren Orten sogenannte Späher postiert, die ihr die Ankunft der Polizei sofort meldeten.
