Drittes Modell für Opel in Rüsselsheim

​Getriebefertigung soll enden

Ein Schild weist den Weg zum Stammwerk des deutschen Autobauers Opel in Rüsselheim. Foto: epa/Arne Dedert
Ein Schild weist den Weg zum Stammwerk des deutschen Autobauers Opel in Rüsselheim. Foto: epa/Arne Dedert

RÜSSELSHEIM: Der Autobauer Opel fokussiert sich in seinem Stammwerk Rüsselsheim künftig auf die Fahrzeugfertigung und baut dort demnächst drei Modelle. Von Sommer 2021 an werde ein neues Modell der PSA-Premiummarke DS Automobiles in Hessen produziert, teilte der zur französischen PSA-Gruppe gehörende Hersteller am Dienstag mit. In dem Werk mit 2400 Beschäftigten (Stand Ende 2019) rollt derzeit die Limousine Insignia vom Band, Ende 2021 kommt die nächste Generation des Kompaktmodells Astra hinzu.

«Die Investition wird die Fahrzeugfertigung des Standorts Rüsselsheim mit einer erweiterten Produktpalette langfristig stärken», erklärte Opel-Chef Michael Lohscheller. Dem Vernehmen nach liegt die Investitionssumme im Millionenbereich. Opel setzt stark auf Elektromobilität.

Zugleich ist nach Unternehmensangaben geplant, den Bau von Getrieben und Schmiedeteilen im Rüsselsheimer Werk «im Laufe des Jahres 2021 auslaufen zu lassen». In diesen Bereichen arbeiten aktuell noch etwa 200 Mitarbeiter. Die Geschäftsleitung will nun Gespräche mit den Sozialpartnern aufnehmen. Grundsätzlich vereinbart ist ein Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen bis Mitte 2025.

Kritik an der geplanten Schließung der Getriebefertigung in Rüsselheim kam von der IG Metall und dem Opel-Gesamtbetriebsrat. «Wir werden uns dafür starkmachen, dass Rüsselsheim nicht zum reinen Montagewerk wird, sondern weiterhin Standort einer vollstufigen Automobilproduktion und -entwicklung bleibt», betonte der Gewerkschafter Rudolf Luz, der Mitglied im Opel-Aufsichtsrat ist. Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Uwe Baum erklärte: «Opel hat uns weder im Rahmen der Einigungsstelle über seine Schließungspläne informiert, geschweige denn einen Interessenausgleich zu diesem Thema vorgelegt.»

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