Dritter Corona-Lockdown - Beschleunigte Impfkampagne

Foto: Freepik
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TEL AVIV: Die Corona-Impfkampagne läuft in Israel seit einer Woche unter Hochdruck. Gleichzeitig treten in dem Mittelmeerland angesichts steigender Infektionszahlen schon zum dritten Mal harte Beschränkungen in Kraft.

Nach einem neuen Anstieg der Corona-Infektionszahlen in Israel hat in dem Land am Sonntag ein dritter Teil-Lockdown begonnen. Die Einschränkungen sollen zunächst für zwei Wochen dauern, es wird jedoch mit einer Verlängerung um mehrere Wochen gerechnet. Die Gesamtzahl der in Israel registrierten Corona-Infektionen überschritt kurz vor Beginn der Maßnahmen die Marke von 400.000.

Die Corona-Impfkampagne in Israel soll parallel zu dem Lockdown noch weiter beschleunigt werden. Eine Woche nach ihrem Beginn haben bereits 280.000 Menschen eine erste Impfdosis erhalten. Bis zum kommenden Wochenende soll die Zahl der am Tag geimpften Menschen sogar auf 150.000 gesteigert werden.

Das Gesundheitsministerium teilte am Sonntag mit, binnen 24 Stunden seien 2636 neue Fälle gemeldet worden. Insgesamt seien in dem Mittelmeerland somit bisher 400.099 Infizierte und 3222 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus registriert worden. Zum Vergleich: In Deutschland, das etwa neunmal mehr Einwohner hat als Israel, haben die Gesundheitsämter am zweiten Weihnachtstag 13.755 Corona-Neuinfektionen gemeldet.

Während des Teil-Lockdowns ist es unter anderem verboten, sich bei Menschen aufzuhalten, die nicht zur Kernfamilie gehören. Es gilt ein Versammlungsverbot für mehr als zehn Personen in geschlossenen Räumen und 20 Personen im Freien. Die Menschen dürfen sich nur noch in Ausnahmefällen mehr als 1000 Meter von ihren Wohnorten entfernen. Verstöße sollen mit Bußgeldern von umgerechnet rund 130 Euro geahndet werden.

Einkaufszentren und Freizeiteinrichtungen werden komplett geschlossen. Restaurants dürfen nur noch mit Bringdienst arbeiten. Einzelne dürfen im Freien ohne Einschränkung Sport treiben. Schulen und Kindergärten sollen unter Beschränkungen geöffnet bleiben. Der Lehrerverband drohte jedoch am Sonntag mit Streik, sollten die Lehrer nicht unmittelbar gegen Corona geimpft werden.

Israel hatte angesichts der Ausbreitung einer neuen, möglicherweise besonders ansteckenden Corona-Variante seine Einreisebeschränkungen verschärft. In dem Mittelmeerland sind aber bereits Fälle der in Großbritannien entdeckten Mutation identifiziert worden.

Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte am Samstagabend, sobald die Risikogruppen geimpft seien, könne Israel binnen 30 Tagen aus der Corona-Krise herauskommen, «die Wirtschaft öffnen und Dinge tun, die kein anderes Land tun kann».

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