Tote und Vermisste nach Erdrutsch in Jade-Mine

RANGUN (dpa) - Ein Erdrutsch in einer Jade-Mine im Norden von Myanmar hat mindestens drei Menschen das Leben gekostet. 54 weitere galten nach dem Abgang nahe der Minenstadt Hpakant im Bundesstaat Kachin vom Montagabend (Ortszeit) noch als vermisst, wie das Informationsministerium des südostasiatischen Landes am Dienstag mitteilte.

Die Erdmassen hatten demnach Menschen und Maschinen in der Mine begraben. Die Suche nach den Vermissten lief am Dienstagmorgen an. Der Fund der ersten drei Toten ließ aber die Hoffnung auf Überlebende unter den Tonnen von Schlamm und Stein sinken.

In den kaum regulierten Jade-Minen Kachins kommt es immer wieder zu tödlichen Erdrutschen. Unternehmen wollen die große Nachfrage Chinas nach dem grünen Edelstein abdecken. Dabei fordern sie von den Minenarbeitern einen schnellen Abbau, ohne viel Rücksicht auf Umwelt- oder Gesundheitsrisiken zu nehmen. 2018 starben mehr als 100 Menschen in den Minen von Hpakant.

Global Witness, eine Umweltschutzgruppe, bezifferte Myanmars Jade-Produktion für das Jahr 2014 auf 31 Milliarden Dollar (knapp 28 Milliarden Euro), neuere Schätzungen liegen nicht vor. Das Gros der Steine wird illegal nach China geschmuggelt. Die mit dem Militär in Verbindung stehenden Minenbetreiber können auf diese Weise den Gewinn unversteuert einstecken.

Myanmar war jahrzehntelang eine Militärdiktatur. Inzwischen steht dort die Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi an der Spitze einer Regierung, in der das Militär mehrere Schlüsselposten besetzt.

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