Tote nach Sturm

Schäden auch in Tschechien

Sturmschäden in einem Park in Warschau. Foto: epa/Mateusz Marek
Sturmschäden in einem Park in Warschau. Foto: epa/Mateusz Marek

WARSCHAU/PRAG: Auch in Deutschlands östlichen Nachbarländern sind die Einsatzkräfte wegen des Sturms im Dauereinsatz. In Polen werden vier Menschen von umstürzenden Bäumen erschlagen. In Tschechien kommt es zu Strom- und Zugausfällen.

Das Sturmtief «Zeynep» hat Polen mit großer Wucht getroffen und vier Menschenleben gefordert. Ein Spaziergänger und ein Jogger wurden am Samstag in der Region Masowien um Warschau von stürzenden Bäumen und Ästen erschlagen. In den Woiwodschaften Großpolen und Lublin fiel jeweils ein Baum auf ein fahrendes Auto, beide Fahrer starben, wie das Innenministerium bekanntgab. Landesweit wurden mindestens sechs Menschen verletzt, darunter ein Feuerwehrmann.

Ministerpräsident Mateusz Morawiecki rief die Bürger auf, zu Hause zu bleiben. Die Feuerwehren rückten seit der Nacht zu Samstag zu mehr als 23.000 Einsätzen aus. Zahlreiche Bäume blockierten Straßen, Dächer wurden abgedeckt. Zeitweise waren die Notrufzentralen überlastet. Wegen unterbrochener Leitungen waren mehr als 1,2 Millionen Haushalte vorübergehend ohne Strom.

Nach ersten Schätzungen wurden mehr als 2200 Gebäude beschädigt. Vom Nationalmuseum Stettin (Szczecin) wurde ein großes Dachblech gerissen. Das polnische Bahnunternehmen PKP empfahl, Reisen zu verschieben. Sowohl an der Ostseeküste als auch im Tatra-Gebirge an der Grenze zur Slowakei wurden Windböen von bis zu 119 Kilometern pro Stunde gemessen.

Im benachbarten Tschechien waren rund 26.000 Haushalte von Stromausfällen betroffen. Am stärksten betroffen waren die westlichen Verwaltungsregionen um Pilsen (Plzen) und Karlsbad (Karlovy Vary). Die Feuerwehren waren kurz nach dem vorhergehenden Sturmtief «Ylenia» erneut im Dauereinsatz.

In Cercany bei Prag fuhr ein Regionalzug auf einen Baum auf. Bei dem Unfall wurde niemand verletzt. Mehrere Bahnstrecken mussten gesperrt werden. Die Seilbahn auf die Schneekoppe im Riesengebirge stellte ihren Betrieb vorübergehend ein. In Prag rief die Stadtverwaltung die Menschen auf, nicht in Parks und Wäldern spazieren zu gehen. Der Zoo der tschechischen Hauptstadt blieb geschlossen, um Sturmschäden zu beseitigen.

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