Drei Monate Corona: Italiens Regierungschef dankt Bürgern

Der italienische Premierminister Giuseppe Conte (C) verlässt den Palazzo Madama, den Sitz des Senats. Foto: epa/Angelo Carconi
Der italienische Premierminister Giuseppe Conte (C) verlässt den Palazzo Madama, den Sitz des Senats. Foto: epa/Angelo Carconi

ROM: Drei Monate nach dem Ausbruch der Corona-Welle in Italien hat Ministerpräsident Giuseppe Conte seine Landsleute für ihre Disziplin im Kampf gegen das Virus gelobt. «Wenn das Schlimmste hinter uns liegt, dann haben wir das den Bürgern zu verdanken, die ihren Lebensstil geändert haben», sagte Conte in einer Rede vor der Abgeordneten-Kammer am Donnerstag in Rom. Allerdings würden die Herausforderungen der nächsten Monate noch schwieriger werden. Italien müsse die notleidende Wirtschaft in Gang bringen und zugleich die Infektionsraten im Griff behalten.

Um die Tourismusbranche zu fördern, rief Conte die 60 Millionen Bürger zum Urlaub im eigenen Land auf. Besonders an die Jugendlichen gewandt mahnte er allerdings, dass die Zeit noch nicht reif sei für Übermut, Feste und den Neustart des Nachtlebens. Es hatte zuletzt Berichte gegeben über Feiern und Ansammlungen junger Menschen.

Außerdem forderte Conte von den Banken mehr Einsatz: «Das Bankensystem kann und muss mehr tun, um Kredite bereitzustellen», sagte der parteilose Regierungschef. Er kündigte an, dass Italien in Kürze mit den Tests der geplanten Anti-Corona-App «Immuni» beginnen werde. Damit sollen Kontaktpersonen von Infizierten schneller entdeckt werden. In einer Bilanz des Kampfes gegen die Covid-19-Krankheit sagte Conte, Italien stehe bei der Zahl der Abstriche pro Einwohner vorne. Bisher seien 3,17 Millionen Tests auf eine Corona-Infektion gemacht worden.

Die Viruswelle war am 20. Februar durch Krankheitsfälle in Norditalien ans Licht gekommen. Seitdem zählten die Behörden bis 20. Mai insgesamt 227.364 Infektionen und mehr als 32.000 Corona-Tote. Nach Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen gehen die Zahlen der Neuinfektionen seit langem zurück. Nach der Rede in der größeren Parlamentskammer sprach der Premier auch im Senat in Rom.

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