Dow nach Immobiliendaten wieder im Minus

Foto: Pixabay/Сериал Бригада
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NEW YORK: Der US-Leitindex Dow Jones Industrial hat am Mittwoch seine Vortagesgewinnen wieder eingebüßt. Börsianer verwiesen als Belastung auf durchwachsene Daten vom US-Immobilienmarkt. So fiel im Oktober die Zahl der neu begonnenen Wohnungsbauten überraschend, während die Zahl der Baugenehmigungen stärker als von Analysten erwartet stieg. Die Zahl der Baugenehmigungen sei aber sehr schwankungsanfällig, hieß es am Markt.

Der Dow gab um 0,58 Prozent auf 35.931,05 Punkte nach. Der marktbreite S&P 500 fiel um 0,26 Prozent auf 4688,67 Punkte, nachdem er am Dienstag noch knapp an einem Rekordhoch vorbeigeschrammt war. Für den technologiewertelastigen Nasdaq 100 ging es am Ende um 0,01 Prozent auf 16.308,07 Punkte nach unten.

Unter den Einzelwerten stachen unter anderem die Aktien von Visa heraus. Sie sackten um 4,7 Prozent ab und waren damit der größte Verlierer im Dow. Der Online-Gigant Amazon will in Großbritannien künftig keine Zahlungen mehr mit Kreditkarten des Unternehmens akzeptieren. Als Grund nannte Amazon «die hohen Gebühren, die Visa für die Abwicklung verlangt». Das Kreditkartenunternehmen reagierte mit Unverständnis und kündigte an, man werde weiter an einer Lösung arbeiten, damit Kunden ihre Karten auch in Zukunft bei Amazon nutzen könnten. Die Anteilscheine von Amazon legten moderat zu.

Im S&P 500 büßten die Papiere von Target 4,7 Prozent ein. Der Einzelhändler hatte zwar den Ausblick für den flächenbereinigten Umsatz angehoben, aber auch vor steigendem Kostendruck in der Lieferkette gewarnt.

Dagegen setzten die Aktien von Lowe's ihre Rekordjagd fort und lagen am Ende 0,4 Prozent im Plus. Die Handelskette mit einem Schwerpunkt auf Heimwerkerartikeln und Haushaltsgeräten konnte entgegen den Erwartungen den flächenbereinigten Quartalsumsatz steigern und erhöhte das Umsatzziel.

Unter den Technologiewerten brachen die Anteilscheine von Atea Pharmaceuticals ein und fielen auf ein Rekordtief. Zum Handelsschluss stand ein Minus von 23,5 Prozent zu Buche. Sie litten unter der Nachricht, dass der schweizerische Branchenriese Roche nach enttäuschenden Studienergebnissen die Zusammenarbeit mit dem US-Unternehmen beendet hat. Die Entscheidung kommt, nachdem Atea vor etwa einem Monat mit dem Hoffnungsträger AT-527, der sogenannten Corona-Pille, in einer Phase-II-Studie die gesteckten Ziele nicht erreicht hatte.

Die in New York gelisteten Anteilscheine von Baidu verloren 5,5 Prozent und zählten damit zu den schwächsten Werten im Nasdaq 100. Der chinesische Suchmaschinenbetreiber hatte zwar insgesamt überraschend gute Quartalszahlen präsentiert, sieht sich aber mit einem schwächeren Anzeigengeschäft konfrontiert.

Derweil fand die fulminante Rally der Rivian-Aktien seit dem Börsengang Mitte vergangener Woche erst einmal ein jähes Ende. Nachdem sich die Papiere des US-Elektroautoentwicklers innerhalb von nur fünf Handelstagen mehr als verdoppelt hatten, rutschten sie nun um rund 15 Prozent ab. Damit ist Rivian an der Börse zwar wieder weniger wert als der deutsche Autobauer Volkswagen (VW), aber Experten zufolge immer noch sehr hoch bewertet - obwohl der Elektroautoentwickler bislang kaum Umsatz erzielt hat.

Der Euro notierte zuletzt bei 1,1319 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1316 (Dienstag: 1,1368) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8837 (0,8797) Euro.

Am Anleihemarkt stieg der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) angesichts der durchwachsenen US-Konjunkturdaten um 0,30 Prozent auf 130,56 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere betrug 1,59 Prozent.

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