Schauspieler verklagt Regisseur

​Doku über Helmut Berger

Archivbild: epa/Joerg Carstensen
Archivbild: epa/Joerg Carstensen

SALZBURG (dpa) - Der österreichische Schauspieler Helmut Berger hat drei Jahre nach Erscheinen eines Dokumentarfilms über ihn den Regisseur Andreas Horvath verklagt. Berger fordert 50.000 Euro Schadenersatz und die Unterlassung der Weiterverbreitung. Laut der Klage, über die zuerst die «Kronen-Zeitung» berichtete, sei der Film ohne Bergers Wissen entstanden und beeinträchtige ihn in der Menschenwürde. Einige Szenen seien «bloßstellend und herabsetzend».

Horvaths Anwalt bestätigte der österreichischen Nachrichtenagentur APA die Klage und erklärte, dass Berger vor den Dreharbeiten eine Einverständniserklärung unterzeichnet habe. Berger habe den Film auch gesehen. Bergers Anwalt bezweifelt nach seinen Angaben allerdings, dass sein Mandat geschäftsfähig war, als er die Einverständniserklärung unterschrieb. Die Kombination aus seinen damals sehr starken Medikamenten und Alkohol sei ein «Horrorcocktail» gewesen.

Der Film sei hinter seinem Rücken gedreht und produziert worden. In einigen Szenen sei das auch zu erkennen. Die Dokumentation über den inzwischen 74 Jahre alten Schauspieler wurde im September 2015 beim Internationalen Filmfestival in Venedig uraufgeführt. Schon am Tag danach zeigte sich Bergers Management entsetzt.

Berger war in den 1960er und 1970er Jahren ein Star des europäischen Kinos und Jet-Sets, feierte in St. Tropez und Monaco rauschende Feste und zierte als «schönster Mann der Welt» das Cover der Zeitschrift «Vogue». 2013 nahm er am Dschungelcamp teil, verließ das Lager aber bereits nach drei Tagen wieder.

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