Döpfner kritisiert politische Korrektheit

Mitschuld am Populismus

Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner. Foto: epa/Ronald Wittek
Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner. Foto: epa/Ronald Wittek

WIEN (dpa) - Eine «hysterische Übertreibung» der politischen Korrektheit hat nach Überzeugung von Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner zur Schwächung der Demokratien der Mitte und zum Aufstieg der Populisten beigetragen.

Es herrschten bei Politik und Medien inzwischen verbreitet Denk- und Sprechverbote, kritisierte Döpfner auf einer Medien-Tagung am Donnerstag in Wien. Politiker sagten immer öfter nicht mehr das, was sie dächten. Medien beschrieben immer weniger das, was sei, sondern lieber das, was sein sollte. Die Entwicklung habe die Bürger von der Politik entfremdet. «Immer mehr Menschen haben das Gefühl, die reden nicht mehr für mich, die reden nicht mehr, was sie wirklich meinen, die reden nicht mehr, was ist, sondern die leben irgendwo auf einem anderen Planeten.»

Zur Weiterentwicklung der Medien in der zunehmend von Google und Facebook dominierten digitalen Welt forderte Döpfner die Einführung eines europäischen Leistungsschutzrechts. «Wir brauchen als Kreativwirtschaft den Schutz des geistigen Eigentums», sagte Döpfner, der auch Präsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) ist. Mit dem Leistungsschutzrecht wollen Medienunternehmen Ansprüche gegenüber Internet-Giganten wie Google, die Inhalte der Medien nutzen, besser durchsetzen können.

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