Digitale Geldbörse zuerst für Bedürftige

Foto: The Nation
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BANGKOK: Der thailändische Finanzminister Pichai Chunhavajira kündigte am Montag (9. September 2024) an, dass etwa 14,5 Millionen Inhaber staatlicher Wohlfahrtskarten und Menschen mit Behinderungen nach dem 20. September 2024 eine digitale Geldbörse mit einem Betrag von 10.000 Baht erhalten werden.

„Wir planen, bis Ende September die digitale Geldbörse an 13,5 Millionen Inhaber von Sozialhilfekarten und an 2,2 Millionen Menschen mit Behinderungen auszugeben“, erklärte Minister Pichai. Er merkte an, dass sich Überschneidungen ergeben, da einige Menschen mit Behinderungen ebenfalls Inhaber von Sozialhilfekarten sind.

Der Finanzminister führte weiter aus, dass der jüngste Aufschwung der thailändischen Aktienmärkte, der einen Kapitalfluss von rund 100 Milliarden Baht in die thailändische Börse (SET) gebracht hat, auf verschiedene Faktoren zurückzuführen ist. Dazu zählen das gestiegene Vertrauen der Investoren, neue Regierungspolitiken und angepasste Vorschriften gegen Leerverkäufe. „Das Listing des Vayupak Fund 1 am 1. Oktober wird ebenfalls das Investorenvertrauen stärken“, fügte er hinzu.

Minister Pichai betonte auch die Bedeutung niedriger Zinssätze als einen weiteren Anreiz für Investitionen in den Aktienmarkt. „Um den Zustrom von Kapital zu sichern, müssen wir das Vertrauen der Anleger in Thailand weiter stärken“, sagte der Minister.

Abschließend erwähnte Minister Pichai, dass das Finanzministerium steuerliche Maßnahmen in Erwägung zieht, um die Einkommenskluft in der Bevölkerung zu verringern. Dazu gehören eine negative Einkommenssteuer und eine Konsumsteuer. „Eine Überprüfung der Einkommens- und Körperschaftssteuer sollte im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit des Landes erfolgen“, schloss er.

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Redaktion 11.09.24 17:13
Anm. d. Red. @ Robert Gast: Es handelt sich nicht um digitale Gutscheine, sondern um eine digitale Geldbörse, die sich der Empänger auf sein Smartphone per App installiert, die mit einem Guthaben in Höhe von 10.000 Baht ausgestattet ist, das in den Geschäften und bei den Händlern ausgegeben werden kann, die sich für die Teilnahme registriert haben. Die Warenwahl ist frei unter Ausnahme von den sogenannten "bad products" wie zuvor genannt.
Robert Gast 11.09.24 17:02
@Redaktion
Besten Dank für die weiterführenden Erläuterungen.

Es handelt sich also gar nicht um eine digitale Geldbörse, sondern lediglich um digitale Gutscheine, welche bei den beteiligten Geschäften eingelöst werden können.

Den Hintergrund der Einschränkung kann ich sehr gut nachvollziehen, die falsche Bezeichnung hingegen nicht.
Redaktion 11.09.24 13:51
Anm. d. Red. @ Robert Gast: Das „Digitale Geldbörse“-Programm ist ein populistisches Wahlversprechen der Pheu Thai-Partei, die bei den letzten Wahlen jedem thailändischen Staatsbürger, der sie wählt, 10.000 Baht geboten hat. Das daraus entstandene „Digitale Geldbörse“-Programm richtet sich an Niedrigverdiener. Damit die Empfänger die 10.000 Baht jedoch nicht in Alkohol, Zigaretten oder andere „schlechte Konsumprodukte“ investieren, erfolgt die Ausschüttung digital statt in Bargeldform. Das digitale Guthaben kann deshalb nur in an dem Programm beteiligten Geschäften und Betrieben eingelöst werden. Kommerzielle digitale Geldbörsen (z.B. True Money oder Line Pay) sind neben QR-Code-Zahlung mit Banking-Apps in Thailand weit verbreitet.
Robert Gast 11.09.24 12:40
Digitale Geldbörse?
Wie definiert sich eine digitale Geldbörse und wie kann diese wo verwendet werden?

Nach meinem grundlegenden Verständnis sind hierzu einige Vorbedingungen zu erfüllen, so dass eine digitale Geldbörse keineswegs eine analoge Geldbörse nachahmen, geschweige denn ersetzen könnte.
Rudolf Lippert 10.09.24 20:00
Segen?
Naja, das Geld wird ja nicht bedingungslos gegeben. Ist an Bedingungen geknüpft. WAS WO gekauft werden darf usw.
Im Grunde ein Gewöhnen der Bevölkerung daran, dass Geld künftig mit Bedingungen verknüpft sein wird.
An sich ist es gut Ärmere zu unterstützen, nur eben geht es hier um eine Lektion/Umerziehung. Des weiteren ist es fragwürdig einen grossen Blockbetrag zu zerstückeln und zu verteilen statt ihn im Block einzusetzen.
Ingo Kerp 10.09.24 12:10
Der staatl. Geldsegen von 10.000 THB wird für die Bedürftigen und Menschen mit Behinderung sicherlich ein Segen sein. Dafür muß man die Regierung loben, das diese Ankündigung jetzt auch Wirklichkeit wird.