Österreicher müssen künftig seltener zum Amt

Digitale Behörde

Foto: epa/Angelika Warmuth
Foto: epa/Angelika Warmuth

WIEN (dpa) - Ob bei Geburt oder Umzug: Österreich will ab März seinen Bürgern zahlreiche Behördengänge durch eine umfangreiche App ersparen. Das Ziel sei es, dass die gesamte Kommunikation zwischen Behörden und Bürgern künftig digital ablaufe, sagte Österreichs Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck dem Nachrichtenmagazin «Spiegel» (Samstag). Ab März sollen zunächst die Anmeldung eines Neugeborenen inklusive Namensgebung, die Ummeldung nach einem Umzug und die Beantragung von Wahlunterlagen zur anstehenden EU-Wahl über die App möglich sein, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Zudem solle die App schon ab März eine Erinnerungsfunktion für das Ablaufen des Reisepasses haben. In weiteren Ausbaustufen soll es ab Ende 2019 auch möglich sein, den eigenen Führerschein elektronisch auf dem Handy vorzeigen zu können. Die personalisierten Angebote sollen mit einer Handysignatur oder einer Bürgerkarte freigeschaltet werden können. Beide Systeme gibt es in Österreich bereits. Laut Ministerium haben rund eine Million Österreicher eine Handysignatur.

«Langfristig ist unser Idealbild, dass sie online etwas bestellen und das entsprechende Formular auch online zugestellt wird», sagte ein Sprecher. Die gesetzlichen Voraussetzungen für die neue App wurden laut Ministerium bereits in die Wege geleitet. Die rechtskonservative ÖVP-FPÖ-Regierung habe vor Kurzem elf Gesetze novelliert, die nun noch im Parlament beschlossen werden müssen. Ministerin Schramböck betonte im «Spiegel», dass Österreich damit bei der digitalen Verwaltung Deutschland weit voraus sei.

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