Die Polizei in Delhi sprengt Titli Kabutar Glücksspielring

Foto: unsplash/Kaysha
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Im Rahmen einer groß angelegten Razzia gegen illegale Glücksspielaktivitäten hat die Polizei von Delhi ein Netzwerk von Titli-Kabutar-Wettbetrügern hochgenommen, das in der ganzen Stadt ein scheinbar undurchdringbares Netzwerk aufgebaut hatte.

Anfang September führten die Behörden eine Reihe von Razzien und Hausdurchsuchungen durch, bei denen Polizeiteams mehrer Personen festnahmen, die vermutlich am Betrieb diverser illegalen Spielhöllen beteiligt waren. Bei den Razzien beschlagnahmten die Beamten u.a. Roulettekessel, Bargeld und andere belastende Beweise.

In diesen Glücksspiel-Etablissements wurde vor allem das Spiel Titli Kabutar gespielt. Hierbei handelt es sich um ein Glücksspiel, das ähnlich wie Roulette funktioniert. Aber dieses Spiel hatte einen zusätzlichen Nachteil für jene Personen, die am Spiel teilnahmen, denn der Spielablauf wurde durch die Betreiber dieses Spiels manipuliert. Ein Umstand, der die einzelnen illegalen Casinos begünstigte, denn die Gewinnchancen für die einzelnen Spieler wurden drastisch heruntergesetzt.

Die in diesen Fall ermittelnden Polizeibeamten beschrieben diese durchgetakteten Betrügereien als hoch organisiert und äußerst profitabel. Perfide waren auch die betrügerischen Taktiken, die von den Spielhallenbesitzern angewendet wurden, um ahnungslose Personen zur Teilnahme an diesen Spielen zu verleiten.

Wie die Titli Kabutar-Gaunerei funktionierte

Indien erlebt wie die meisten ehemaligen Schwellenländer einen digitalen Wandel, und dieser findet auch auf dem Subkontinent in der Glücksspielbranche statt. Mehr Menschen als je zuvor spielen heute im Internet, sodass es gegenwärtig schon als normal gilt, von etwas so Trivialem wie einem Casino Bonus ohne Einzahlung zu hören wie von Geschichten über Leute, die um echtes Geld betrogen wurden.

Der Titli-Kabutar-Betrug, der in altmodischen Wettclubs bei geheimen Zusammenkünften stattfand, ist jedoch eine Geschichte, die sich auch irgendwann in den letzten Jahrhunderten hätte ereignen können, und einige der bemitleidenswerten Beteiligten haben bei dieser Übervorteilung tatsächlich viel Bargeld verloren.

Titli Kabutar, das Roulette-ähnliche Glücksspiel, ist ein sehr beliebtes Spiel in diesen Glücksspieltempeln. So wie beim Roulette gibt es auch beim Titli Kabutar einen sich drehenden Kessel und eine Kugel, die in diesen geworfen wird. Bei Titli Kabutar sind jedoch im Kessel verschiedene Bilder von Schmetterlingen und Tauben anstelle von Zahlen abgebildet, und die Auszahlungen können von den Personen, die dieses Spiel betreiben, manipuliert werden.

Und genau das ist in diesem Betrugsfall passiert: Das Spiel wurde zugunsten der Organisatoren so verändert, dass die Gewinnchancen der einzelnen Spieler sanken und die Profite der Veranstalter in die Höhe schossen.

Folgendermaßen wurden die Spieler um ihre Einsätze betrogen: Die Spieler setzten auf das Ergebnis einer Spielrunde, wobei die Gewinne durch die Landung der sich im Kessel befindlichen Kugel bestimmt wurde. Das sich drehende Rad war jedoch mechanisch nicht korrekt eingesetzt. Die Betreiber dieses Glücksspiels hatten die Möglichkeit, die Mechanik des Rads so zu manipulieren, dass sie sicherzustellen konnten, dass die Kugel auf einem vorgegebenen Feld landete.

Diese Manipulationen waren oft subtil, reichten aber aus, um den Organisatoren einen erheblichen Vorteil in Form von eingefahrenen Gewinnen zu verschaffen. Die Auszahlungen wurden also zugunsten des Veranstalters manipuliert, und die Spieler waren sich oft nicht bewusst, dass sie betrogen wurden und zogen frustriert und geschädigt von dannen.

Diese Veranstaltungsorte wurden oft als offizielle Verkaufsgeschäfte getarnt, wie etwa kleine Teeläden oder überfüllte Internetcafés. Dies half, die illegalen Aktivitäten zu verbergen und ahnungslose Kunden anzulocken. Sobald diese neuen Kunden sich im Spiel befanden, wurden sie mit dem Versprechen von schnellem Geld und unglaublicher Spannung und Unterhaltung dazu animiert, Titli Kabutar zu spielen.

Die Organisatoren dieses Spielbetrugs waren geschickt darin, ein Gefühl von Vertrauen und Kameradschaft unter den Spielern aufzubauen, denn sie verwickelten die potenziellen Opfer in freundliche Gespräche, wodurch sich die Kunden willkommen und an diesem Ort wohl fühlten. Dieser Umstand trug dazu bei, das Misstrauen der Kunden abzubauen und sie anfälliger für den Spielbetrug der Organisatoren zu machen.

Die Razzien: Wie die Behörden eingriffen

Die Festnahmen und Beschlagnahmungen erfolgten in Form von plötzlich durchgeführten Polizeiaktionen, die schlussendlich einen schweren Schlag für die illegale Glücksspielindustrie in Delhi bedeutete.

Bei diesen Razzien wurden 18 Personen in Gewahrsam genommen, denen vorgeworfen wird, vermutlich für den Betrieb der illegalen Spielhöllen zuständig gewesen zu sein. Dieses polizeiliche Einschreiten wurden mit einer bisher am indischen Subkontinent unbekannten Präzision durchgeführt, denn die Polizeibeamten planten ihre Einsätze sorgfältig und langfristig, um das Risiko von Gewaltanwendung oder Flucht zu minimieren. Während dieser Razzien beschlagnahmten die Beamten Roulettekessel, hohe Summen von Bargeld und weitere belastende Beweise.

Die ersten Ermittlungen der Polizei von Delhi hatten bereits mehrere Monate zuvor nach zahlreichen Beschwerden besorgter Bürger begonnen. Die Polizei führte sogar verdeckte Operationen durch, infiltrierte die Spielhöllen mit eigenem Personal und sammelte Beweise für die illegalen Aktivitäten.

Wie der verantwortliche Pressesprecher der lokalen Polizei ausführte, werden die Ermittlungen zum wahren Ausmaß dieses Glücksspielnetzwerks und der beteiligten Personen in den nächsten Monaten fortgesetzt.

Die Auswirkungen der polizeilichen Ermittlungen

Die Festnahmen und Beschlagnahmungen hatten erhebliche Auswirkungen auf die illegale Glücksspielindustrie in Delhi. Denn die Botschaft, die von der Polizei ausgesendet wird, ist klar: Illegales Glücksspiel und vor allem die betrügerischen Tätigkeiten in den Spielhallen wird nicht geduldet.

Das forsche Einschreiten der Behörden hat auch das Bewusstsein für die Gefahren des illegalen Glücksspiels in der indischen Bevölkerung geschärft. Viele Menschen, die sich der Manipulation des Titli-Kabutar-Spiels nicht bewusst waren, sind jetzt vorsichtiger, wenn es darum geht, an solchen Aktivitäten teilzunehmen.

Obwohl das Vorgehen gegen die Betrüger im Fall Titli-Kabutar erfolgreich war, ist es wichtig festzustellen, dass illegales Glücksspiel in vielen Teilen Indiens weiterhin ein großes Problem darstellt und das vorrangig auch an Festtagen gespielt wird. Jeder, der Titli-Kabutar-Clubs besuchen möchte, sollte sich der Gefahr bewusst sein, dass das Spiel mit Sicherheit nicht zu seinem eigenen Vorteil manipuliert wird, und äußerste Vorsicht walten lassen, wenn er sich entscheidet, ein paar Spielrunden zu wagen.

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